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Søren Kierkegaard

* 05.05.1813 - † 11.11.1855


Zitate von Søren Kierkegaard

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Ein reines Herz ist zuerst und zuletzt ein gebundenes Herz. Gebunden, fester gebunden als irgendein Schiff, das vor allen Ankern liegt, muß das Herz sein, das rein sein soll; es muß an Gott gebunden sein. Gott aber stirbt nicht, und das Band, das an ihn bindet, bricht nie. So muß das Herz gebunden sein.


So viel ich das Leben betrachte, ich kann keinen Sinn hineinbringen. Ich nehme an, dass mir ein bösartiger Geist eine Brille auf die Nase gesetzt hat, von deren Gläsern das eine ungeheuer vergrößert, während das andere im selben Maßstab verkleinert.


Die romantische Liebe bleibt ständig abstrakt in sich selbst, und wenn sie keine äußere Geschichte bekommen kann, so lauert schon der Tod auf sie, weil ihre Ewigkeit illusorisch ist.


Was liebt die Liebe? – Ein Eingefriedigtes. War nicht das Paradies ein eingeschlossener Ort, ein Garten gegen Osten? – Aber er schließt sich zu dicht um einen, dieser Ring – man tritt dem Fenster näher, ein stiller See verbirgt sich demütig in der hohen Umgebung – am Ufer liegt ein Boot. Ein Seufzer aus vollem Herzen, der Hauch eines unruhigen Gedankens – und es geht vom Ufer ab, gleitet über den See, von den milden Lüften einer unnennbaren Sehnsucht leise getrieben; man verschwindet in der geheimnisvollen Einsamkeit des Waldes, wird von den leichten Wellen des Sees geschaukelt, der von dem tiefen Dunkel des Waldes träumt. – Man wendet sich nach der andern Seite hin, da breitet das Meer sich unendlich vor dem Auge aus. – Was liebt die Liebe? – Unendlichkeit. – Was fürchtet die Liebe? – Eine Grenze.


Quelle: "Auswahl aus Seinen Bekenntnissen und Gedanken" - (1914)

Das Genie begehrt nie, was nicht existiert.


Wenn ein Weib immer bei der Mode schwören würde, so wäre ein Nach druck in ihrem Eid, denn die Mode ist das Einzige, an was sie immer denkt, das Einzige, das sie mit allem zusammen denken und in alles hinein denken kann.


... erst die Liebe der Erinnerung ist glücklich.


Quelle: "Auswahl aus Seinen Bekenntnissen und Gedanken" - (1914)

Was ist ein Dichter? Ein unglücklicher Mensch, dessen Lippen so geformt sind, dass sein Seufzen und Schreien sich in schöne Musik verwandelt, während sich in seiner Seele geheime Qualen verbergen.


Es ist wahr, was die Philosophie sagt, daß das Leben rückwärts verstanden werden muß. Aber darüber vergißt man den andern Satz, daß vorwärts gelebt werden muß.


Der Mythos lässt im Äußerlichen geschehen, was innerlich ist.


Daß das Weib sinnlicher ist als der Mann, zeigt schon die Bildung ihres Leibes.


Quelle: "Der Begriff Angst" - Pseud. Vigilius Haufniensis (1844)

Es gibt zwei Arten von Christen: den Nachfolger Jesu, und dann die billigere Ausgabe davon: den Bewunderer Jesu.