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Nikolajewitsch Leo Tolstoi

* 09.09.1828 - † 07.11.1910


Zitate von Nikolajewitsch Leo Tolstoi

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Willensfreiheit ist das bewusste Begreifen des eigenen Lebens. Frei ist, wer sich als lebendig begreift. Und sich als lebendig begreifen heißt, das Gesetz seines Lebens zu begreifen, heißt, danach zu streben, das Gesetz des eigenen Lebens zu erfüllen.


Nur wenn alle Landarbeit leisten, kann es ein vernunftgemäßes, sittliches Leben geben. Der Ackerbau weist uns, was am dringendsten und was weniger notwendig ist. Er ist die Richtschnur für ein vernunftgemäßes Leben. Wir müssen die Erde berühren.


Heute Nacht rief ich mir mein dreifaches Rezept gegen Kummer und Kränkung ins Gedächtnis:

1. Daran denken, wie unwichtig alles nach zehn, zwanzig Jahren sein wird, wie es ja auch unwichtig geworden ist, was einen vor zehn, zwanzig Jahren gequält hat.

2. Sich erinnern. was man selbst getan hat und was nicht besser war als das, was einen heute betrübt.

3. An hundertmal Schlimmeres denken, das auch hätte kommen können.

Das Beste und Unwiderleglichste aber ist, wenn man sich sagt: Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!


Wie wohltätig ist doch nicht nur physischer, sondern auch sittlicher Schmerz! Er allein lehrt.


Das Leben hier ist nicht Illusion und nicht das ganze Leben, sondern eine der Erscheinungsformen, der ewigen Erscheinungsformen des ewigen Lebens.


Ersetze die Bosheit durch Liebe, und dein Leiden endet.


Alle glücklichen Familien ähneln einander. Alle unglücklichen Familien sind auf ihre eigene Art unglücklich.


Man vergleicht mich mit Rousseau. Ich bin Rousseau sehr verpflichtet und liebe ihn, zwischen uns besteht aber ein großer Unterschied. der Unter schied nämlich, dass Rousseau jegliche Zivilisation ablehnt, ich aber nur die pseudochristliche


Hast du etwas angefangen, gib es nicht auf, sondern führe es zu Ende.


Moltke behauptet, heutzutage seien es die Völker, die Krieg führen wollten, und nicht die Regierungen. Da hat man die Hähne erst aufgestachelt, sie dazu erzogen, und nun heißt es: Sie wollen selber.


Wie man die Menschen kennen lernt, wenn man mit ihnen zusammenlebt, so lernt man auch seine poetischen Gestalten kennen, wenn man mit ihnen zusammenlebt.


Die Kirchenmusik war eben deswegen gut, weil alle sie verstanden. Unzweifelhaft gut ist nur, was jeder versteht.


Der Geschlechtstrieb ist ein Übel, ein schreckliches Übel, das man bekämpfen und nicht, wie bei uns, fördern soll.


Vielschreiberei ist Unsinn. Um sich davon befreien zu können, müsste es gemeinhin als Schande gelten, etwas bei Lebzeiten zu veröffentlichen erst nach dem Tode. Wie viel Bodensatz bliebe dann zurück, und wie rein würde das Wasser fließen!


Zu lieben ist Segen, geliebt zu werden Glück.