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L wie Lesen

Das Gros der Leser gebraucht zum Lesen eines Buches seine Augen und nichts als seine Augen. Ein geringer Prozentsatz (der bei Kindern um einiges höher liegen mag) gebraucht auch seine Phantasie dazu. Ein verschwindend geringer Teil der Leser macht sich dazu noch Gedanken über das Gelesene. Gleiches kann von den Autoren behauptet werden. Ein verschwindend geringer Prozentsatz unter ihnen macht sich Gedanken beim Schreiben. Eine Minderheit läßt immerhin der Phantasie freien Lauf. Das Gros der Autoren aber kriecht sklavisch auf dem Erfolg verheißenden Leim der gerade vorherrschenden Mode, des gerade vorherrschenden Zeitgeistes. Ihre Gedanken richten sich auf den Mammon und nichts als den Mammon.


Quelle: "Fletcher's Zynisches Wörterbuch oder Zaungarstige Gedanken"
© Werner Fletcher
Werner Fletcher