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Bei einem braven Menschen darf kein Gefühl stärker und mächtiger sein, als das Gefühl der Pflicht; seine volle, reine Stimmer übertönt jeden anderen, noch so lockenden Ruf, wenn man nur auf sie hören will.
Quelle: "Über alles die Pflicht" - 1870
Roman von Sophie Verena - Verlag Otto Janke, Berlin
Wo gäbe es auf der Welt ein Mißverstehen, ein gegenseitiges Zürnen und Kränken, wobei einem Teile die ganze Schuld beizumessen wäre? Das größere Unrecht mag auf der einen Seite liegen, aber jedenfalls wurde auf der andern auch gefehlt, und wenn nicht im Handeln, so im Unterlassen.
Man sagt, eine jede glückliche Braut, auch wenn sie nicht üblich ist, sei am Hochzeitstage schön.
Quelle: "Über alles die Pflicht" - 1870
Roman von Sophie Verena - Verlag Otto Janke, Berlin
Nie kommt das Ich weniger zur Geltung, als an dem Krankenlager eines geliebten Menschen, da konzentriert sich alles in dem einen Wunsche, lindern, helfen, retten zu können; da werden Wunder des Mutes und der Kraft vollbracht, die Staunen erregen: die zarteste und schwächlichste Natur entwickelt eine Stärke und Ausdauer im Pflegen und Wachen, welche überrascht; mit brechendem Herzen lächelt der Mund, und die heißen Tränen fließen nach innen, nur um dem teuren Kranken seine eigene Gefahr zu verbergen.
Quelle: "Über alles die Pflicht" - 1870
Roman von Sophie Verena - Verlag Otto Janke, Berlin
Dem Reichen bleiben seine Schätze oft ungeschmälert, keine Lücke reißt das unerbittliche Schicksal. Dem Armen wird oft sein einziges Gut genommen. So ist es gewesen von Anfang, so wird es bleiben in alle Zeit.
Quelle: "Über alles die Pflicht" - 1870
Roman von Sophie Verena - Verlag Otto Janke, Berlin