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Hildegard von Bingen

* um 1089 - † 1179


Zitate von Hildegard von Bingen

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O Mensch, schau dir den Menschen an: Er hat Himmel und Erde und die ganze übrige Kreatur in sich selber! In ihm ist alles verborgen schon vorhanden. Gott hat den Menschen nach dem Bauwerk des Weltgefüges, nach dem ganzen Kosmos gebildet. O wie herrlich ist die Gottheit, welche, indem sie schafft und wirkt, ihre eigene Wirklichkeit offenbart.


Der Mann besitzt mehr Schaffenskräfte als die Frau. Die Frau aber ist ein Quell der Weisheit und der Freuden fülle. Beides bringt der Mann zur Vollendung.


Ohne die Frau könnte der Mann nicht Mann heißen, ohne Mann könnte die Frau nicht Frau genannt werden.


Die Seele spricht: Ich bin berufen, die Genossin der Engel zu sein, weil ich der lebendige Hauch bin, den Gott in den trockenen Lehm entsandte.


Die Seele ist wie der Wind, der über die Kräuter weht, wie der Tau, der über die Wiesen sich legt, wie die Regenluft, die wachsen macht.
Desgleichen ströme der Mensch ein Wohlwollen aus auf alle, die da Sehnsucht tragen. Ein Wind sei er, der den Elenden hilft,
ein Tau, der die Verlassenen tröstet. Er sei wie die Regenluft,
die die Ermatteten aufrichtet und sie mit Liebe erfüllt wie Hungernde.


Wer nicht sucht, der findet nicht. Der Strom fließt nicht zu den Menschen, die ihn zwar kennen, aber nicht zu ihm kommen wollen, sondern sie müssen zu ihm hinzu treten, wenn sie sein Wasser zu schöpfen begehren.


Der Schöpfer des Alls, der die Erde zu einer Werkstätte gemacht hat, hat die Seele auf sich zu geschaffen.