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Wahres Wissen ist Wissen, das auf die Ursachen zurückgeht.
Die geringen Tugenden finden bei der Menge Lob, die mittleren Bewunderung, die höchsten kein Verständnis.
Wenig Philosophie entfernt von der Religion, viel Philosophie führt zu ihr
zurück.
Gesänge müssen kräftig und lustig sein, kein Gezwitscher und Geplärre.
Was geschehen ist, ist vorbei und unwiederbringlich, und der Weise hat genug zu tun mit gegenwärtigen und zukünftigen Dingen.
Eheliche Liebe pflanzt das menschliche Geschlecht fort, freundschaftliche Liebe veredelt, aber wollüstige Liebe vergiftet und erniedrigt es.
Die Schlauen verachten die Gelehrsamkeit, Einfältige bewundern sie, und die Klugen nützen sie; denn sie belehrt nicht über ihren eigenen Nutzen, sondern dieser ist eine außer und über ihr liegende, durch Erfahrung gewonnene Weisheit.
Quelle: "Essays oder praktische und moralische Ratschläge
Über das Studieren" - Reclam
Ich weiß jedoch, daß man über seltene und auffallende Dinge weder urteilen noch Neues entdecken kann, wenn man nicht die Ursachen des Gewöhnlichen und die Ursachen dieser Ursachen erforscht und gefunden hat.
Quelle: "Novum Organum" (Neues Organon) - 1620
Zur wahren Erkenntnis führen nur die Beobachtung und die Erkenntnis.
Auch ist es besser, Gefahren auf halbem Wege entgegenzugehen, wenn sie auch nicht näherkommen, als zu lange auf ihr Herannahen zu warten; denn wenn jemand zu lange wacht, kann man darauf wetten, daß er einschläft.
Quelle: "The Essayes, or Counsels, Civill and Morall" - 1625