Insgesamt finden sich 11 Texte im Archiv.
Es werden maximal 5 Texte, täglich wechselnd, angezeigt.
Sobald wir uns der Leitung der Sinne und der Natur entziehen, um dem Lichte eines höheren Prinzips zu folgen, um über die Natur der Dinge nachzudenken, so erheben sich sofort tausend Zweifel in unserem Geist in betreff eben der Dinge, welche wir vorher völlig zu begreifen meinten.
Wenige Menschen können denken, aber alle wollen eine Meinung haben.
Es ist also klar, dass nichts offenbarer für jeden, der des geringsten Nachdenkens fähig ist, sein kann, als die Existenz Gottes oder eines Geistes, der unseren Geistern innerlich gegenwärtig ist, indem er in ihnen alle jene Mannigfaltigkeit von Ideen und Sinneswahrnehmungen hervorruft, die uns beständig affizieren, eines Geistes, von dem wir absolut und gänzlich abhängig sind, kurz, „in dem wir leben, weben und sind".
Quelle: "Berkeley's Principien der menschlichen Erkenntniss"
Zuerst wirbeln wir eine Menge Staub auf, dann klagen wir, weil wir nichts mehr sehen.
Es besteht in der Tat eine auffallend verbreitete Meinung, daß Häuser, Berge, Flüsse, mit einem Wort, alle sinnlichen Objekte, eine natürliche oder reale Existenz haben, die von ihrem Perzipiertwerden durch den Verstand verschieden ist... Denn was sind die vorhin erwähnten Objekte anderes als die sinnlich von uns wahrgenommenen Dinge, und was percipieren wir anderes als unsere eigenen Ideen oder Sinnesempfindungen – und ist es nicht ein vollkommener Widerspruch, daß irgendeine von diesen oder irgendeine Verbindung von ihnen unwahrgenommen existieren sollte?
Quelle: "Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis" 1710