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Josef Bordat

* 20.04.1972


Josef Bordat wurde am 20. April 1972 als Sohn des Architekten Jozef Bordat und der Kauffrau Katharina Bordat (geb. Kilders) in Straelen am Niederrhein geboren, wo er die Katholische Mariengrundschule besuchte. 1982 wechselte Bordat auf das Friedrich-Spee-Gymnasium Geldern, das er 1991 mit dem Abitur verließ. Im gleichen Jahr zog er nach Berlin, um an der Technischen Universität zu studieren. Neben dem Studium übernahm er rasch Verantwortung in verschiedenen studentischen Einrichtungen, etwa in der Selbstverwaltung eines Wohnheims und als Vorstandsmitglied des TUSMA e.V., einer studentischen Arbeitsvermittlung. Nach seinem Hochschulabschluss als Wirtschaftsingenieur (2000) hat Bordat in Berlin und Arequipa/Peru Soziologie und Philosophie studiert und 2004 mit dem Magister abgeschlossen. 2006 wurde er am Institut für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte mit einer Arbeit zu den Aktualisierungsmöglichkeiten der Völkerrechtskonzeption des Bartolomé de Las Casas zum Dr. phil. promoviert.

Heute arbeitet Bordat freiberuflich als Publizist (Autor, Herausgeber, Redakteur, Übersetzer englisch- und spanischsprachiger Texte), als Dozent sowie als Mitarbeiter in wissenschaftlichen Arbeitskreisen und Projekten (u. a. als Pressesprecher des Katastrophennetz e.V., Kiel). Er schreibt schwerpunktmäßig zu den Themen Globalisierung und Menschenrechte sowie zu kirchlichen und religiösen Fragen. Seine Forschungsinteressen liegen zudem in den Bereichen politische Philosophie, Rechtsphilosophie, Technikphilosophie, Wissenschaftstheorie und Ethik. Zu vielen aktuellen Problemen der globalisierten Gegenwartsgesellschaft hat er in den letzten Jahren Stellung bezogen.

Bordat schreibt wissenschaftliche, feuilletonistische und belletristische Texte. Er versucht, besonders drängenden Problemen der Zeit durch methodische Vielfalt auf die Spur zu kommen. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, so etwa das Stück „Meister: Eckhart“ auf der Theatrale in Halle (2006), der Essay „Der Fremde als Barbar. Zur Ideengeschichte eines Kampfbegriffs“ im Rahmen der Bernstein-Preisaufgabe 2008 oder sein Blog zur Christlichen Existenzphilosophie (theoLounge-Award 2009).

Mit seiner Frau Roxana lebt Josef Bordat in einer katholischen Pfarrei im Süden Berlins, wo er ehrenamtlich als Küster, Lektor und Katechet tätig ist.

Biographisches Interview:

Interviews zu Sachthemen:

Veröffentlichungen (Auswahl):

  • Neue Weltordnung, alter Widerstand. Zur Aktualität des Dominikanerpaters Bartolomé de Las Casas (1484-1566). In: Kuckuck. Notizen zur Alltagskultur. Jg. 20 (2004), Nr. 2, S. 10-15.
  • Zur Universalität der Menschenrechte. In: Widerspruch. Münchner Zeitschrift für Philosophie. Jg. 25 (2005), Nr. 43 („Wertestreit um Europa“), S. 61-72.
  • Justice and Resistance: A Critical Perspective on Humanitarian Interventions. In: International Journal of the Humanities. Jg. 3 (2005/2006), Nr. 8, S. 111-116.
  • Alte Kritik des neuen Liberalismus. Zur Aktualität der katholischen Soziallehre des 19. Jahrhunderts. In: Poligrafi. International Edition (Solidarity and Interculturality). Jg. 11 (2006), Nr. 41/42, S. 151-170.
  • Menschenbild, Menschenwürde, Menschenrechte. Zur Bedeutung der christlichen Wurzeln Europas für die Grundwerte der Union. In: Heit, H. (Hg., 2006): Die Werte Europas. Verfassungspatriotismus und Wertegemeinschaft in der EU? (= Region, Nation, Europa 31). Münster, S. 85-95.
  • Bacon und Leibniz. Möglichkeiten und Grenzen experimenteller Forschung. In: Nachrichtenblatt der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik e.V. Jg. 56 (2006), Nr. 3, S. 227-228.
  • Leibniz und die Einheit der christlichen Kirche. In: Breger, H. / Herbst, J. / Erdner, S. (Hg., 2006): Einheit in der Vielheit. Vorträge des VIII. Internationalen Leibniz-Kongresses (Band 1). Hannover, S. 68-75.
  • Gerechtigkeit und Wohlwollen. Das Völkerrechtskonzept des Bartolomé de Las Casas. Aachen 2006.
  • Das Böse und die Gerechtigkeit Gottes. In: Engel, G. / Gruber, M.-C. (Hg., 2007): Bilder und Begriffe des Bösen. Berlin, S. 13-27.
  • Glück. Zur Bedeutung eines ethisch-politischen Grundkonzepts. In: Kuckuck. Notizen zur Alltagskultur. Jg. 23 (2007), Nr. 1, S. 46-53.
  • Annexion – Anbindung – Anerkennung. Globale Beziehungskulturen im frühen 16. Jahrhundert. Hamburg 2008.
  • Gerechter Krieg? Militärische Anti-Terror-Maßnahmen im Spiegel der bellum iustum-Tradition. In: Riou, J. / Petersen, C. (Hg., 2008): Zeichen des Krieges in Literatur, Film und den Medien. Band III (Terror). Kiel, S. 43-65.
  • Bartolomé de Las Casas (1484-1566). Missionar, Bischof, Kriegsdienstverweigerer. In: Müller, C.-T. / Walter, D. (Hg., 2008): Ich dien’ nicht! Wehrdienstverweigerung in der Geschichte. Berlin, S. 15-32.
  • Humanitarian Intervention and Human Rights Education. In: Abstracts of the XXII World Congress of Philosophy (Rethinking philosophy today) 2008 in Seoul, S. 70.
  • Wahrheit, Freiheit, Vernunft. Markus von Hänsel-Hohenhausen begründet das Zusammenspiel von Denken und Glauben. Ins Englische übersetzt von Lucinda Bowles (Truth, Freedom, Reason. Markus von Hänsel-Hohenhausen explains the reciprocal relationship between thought and faith). Frankfurt a. M. 2008.
  • Evolution. Grenzen eines naturwissenschaftlichen Paradigmas. In: Nachrichtenblatt der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik e.V. Jg. 58 (2008), Nr. 2, S. 59-60.
  • Publizieren in geisteswissenschaftlichen Fachzeitschriften. Hinweise zum Begutachtungsverfahren. In: Neues Handbuch Hochschullehre. Berlin 2008.
  • Bacons Atlantis-Mythos und das Selbstverständnis der modernen Wissenschaft. In: Bodenmann, S. / Splinter, S. (Hg., 2009): Mythos - Helden - Symbole. Legitimation, Selbst- und Fremdwahrnehmung in der Geschichte der Naturwissenschaften, der Medizin und Technik. München, S. 121-130.
  • Globalisation and War. The Historical and Current Controversy on Humanitarian Interventions. In: International Journal of Social Inquiry, Jg. 2 (2009), Nr. 1, S. 59-72.
  • Late Scholasticism. In: Oxford International Encyclopedia of Legal History. New York 2009.
  • Ethik für heute. Moraltheoretische Überlegungen zu Terrorismus, Menschenrechten und Klimawandel. London 2009.

Foto des Autors: Josef Bordat
Quelle & Rechte:
aphoristiker-archiv.de

Zitate von Josef Bordat

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Eine Sache ist nicht schon deswegen wahr, weil man ihre Falschheit nicht nachweisen kann. Umgekehrt aber auch.


Quelle: "Exposé"
© Josef Bordat

Man merkt als Autor, dass man sein Selbstwertgefühl zu sehr vom Job abhängig macht, wenn man in Phasen seelischer Unausgeglichenheit nicht seine Frau fragt: „Liebst Du mich?“, sondern den Kollegen: „Liest Du mich?“


Quelle: "Exposé"
© Josef Bordat

Das Verhältnis von Papst und Kirche wird häufig mit dem Bild eines Hirten und seiner Herde beschrieben. Dabei kommt der einzelne Gläubige nicht gut weg: Er ist ein Schaf. Nicht vergessen werden sollte allerdings, dass zwar der Hirte die Herde kompromisslos in den Stall des Besitzers führt, wenn es Abend wird, doch tagsüber lässt er sich von den der Herde zu den besten Futterplätzen und Wasserquellen ziehen, denn er weiß: Dafür hat nur ein Schaf den richtigen Sinn.


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© Josef Bordat

Der Unterschied zwischen einem religiösen Philosophen und einem Religionsphilosophen ist der zwischen einem Gourmetkoch und einem Lebensmittelchemiker. Beide arbeiten mit Kartoffeln, doch der eine braucht sie, um daraus Kroketten zu machen und der andere, um deren Nährwert zu bestimmen.


Quelle: "Exposé"
© Josef Bordat

Es kostet Kraft, zu tun, was man sagt.
Es verlangt Mut, zu sagen, was man denkt.
Es ist Gnade, zu denken, was wahr ist.


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© Josef Bordat

Eine der größten Qualen scheint mir, mit Worten nicht ausdrücken zu können, was man fühlt.


Quelle: "Exposé"
© Josef Bordat

Das Fasten, das Gott am besten gefällt, ist nicht der Verzicht auf Alkohol, Süßigkeiten, Internet oder Fernsehen, sondern der Verzicht auf die Sünde.


Quelle: "Exposé"
© Josef Bordat