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Nicholas Chamfort

* 06.04.1740 - † 13.04.1794


Zitate von Nicholas Chamfort

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In den Naivitäten eines wohlgeratenen Kindes steckt oft eine sehr liebenswürdige Philosophie.


Quelle: "Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken" - 1795

Der Adel, sagen die Adeligen, ist ein Vermittler zwischen dem König und dem Volk. Ja, wie der Jagdhund ein Vermittler zwischen dem Jäger und dem Hasen ist.


Quelle: "Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken" - 1795

Die Menschen werden klein, indem sie sich versammeln: es sind die Teufel Milton’s, die gezwungen sind, sich zu Pygmäen zu machen, um in das Pandämonium einzutreten.


Quelle: "Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken" - 1795

Manche Dirne findet Gelegenheit, sich zu verkaufen,
und fände keine, sich zu verschenken.


Quelle: "Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken" - 1795

Man muss gerecht sein, ehe man großmütig ist, wie man Hemden haben muss, ehe man Spitzen hat. 


Quelle: "Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken" - 1795

Was ist ein Kardinal? Ein in roten Purpur gekleideter Priester, der hunderttausend Taler vom König bezieht, um sich im Namen des Papstes über ihn lustig zu machen.


Quelle: "Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken" - 1795

Man muß nicht über die Vorliebe Jean Jacques Rousseaus für die Einsamkeit erstaunt sein: solche Seelen sind dafür geschaffen, sich allein zu sehen, allein zu leben wie der Adler; die Weite ihres Blicks und die Höhe ihres Flugs sind der Reiz ihrer Einsamkeit.


Quelle: "Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken" - 1795

Ein Schriftsteller, sagte Diderot, kann eine Geliebte haben, die Bücher schreibt, aber seine Frau muß Hemden nähen können.


Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und vergeblich, anderswo danach zu suchen.


Die Gesellschaft, das, was man die Welt nennt, ist nur ein Kampf tausend kleiner entgegengesetzter Interessen, die ein ewiges Ringen sich kreuzender, einander störender, abwechselnd verletzter und gedemütigter Eitelkeiten, die für den Triumph des einen Tages am nächsten der Ernüchterung der Niederlage büßen müssen.


Quelle: "Früchte der vollendeten Zivilisation. Maximen, Gedanken" - 1795

Die Bemerkung des Aristoteles in seiner Rhetorik, dass jede Metapher sich umkehren lassen müsse, ist vorzüglich. So hat man gesagt, das Alter sei der Winter des Lebens; kehrt man die Metapher um, so ist sie ebenfalls richtig, denn man kann sagen, der Winter sei das Alter des Jahres.


Der Pfarrer muß ein bißchen Glauben bewahren ... der Vikar darf bei einer abfälligen Bemerkung über die Religion lächeln; der Bischof lacht laut auf; und der Kardinal macht selbst noch einen Witz darüber.