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Ein viertes großes Labyrinth des menschlichen Verkehrs ist der eitle Stolz auf Titel und das doch nur rein äußerliche, pomphafte Gepränge der Zeremonien, das immer mehr zunimmt und doch nur ein wertloser, vergänglicher Tand ist. So weit ist es schon gekommen, dass fast niemand mehr etwas Ernstes treibt, sondern beinahe alle sich mit Possen abgeben. Überall herrscht mehr Heuchelei und Schmeichelei als Wahrhaftigkeit.
Quelle: "Das einzig Notwendige" - 1668
Es ist ein Gesetz der Menschlichkeit, daß, wenn einer irgend welche Hilfe für die leidenden Angelegenheiten des Nächsten kennt, er solche zu bringen nicht unterläßt.
Es liefert uns allerorts die Natur ein Vorbild dafür, daß das, was reichlich hervorgebracht werden soll, an einem Orte fast ausschließlich erzeugt werden muß.
Doch so viel ist gewiss, dass sowohl das Leben an der Seite eines Weibes als auch ohne Weib trübselig ist und dass, wenn sie auch noch so gut gerät, der süße Kelch viel Bitterkeit enthält.
Quelle: "Das Labyrinth der Welt und das Paradies des Herzens" - 1631
Aber man kann zweifeln, ob es wohlgetan ist, alle Handlungen der Menschen durch eine Kette von Gesetzen fest zu umgrenzen, sodaß sie eine Übertretung nicht mehr wagen.
Quelle: "Das einzig Notwendige" - 1668