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Es ist schwer für den Menschen, bei jeder Sünde zu wissen, was daran sündhaft ist und was nicht: Darin liegt ein Geheimnis, das über Menschenverstand geht.
Ein neuer Traum neues Glück!
Auch der armseligste Mensch, mag er noch so eingeschüchtert und heruntergekommen sein, ist ein Mensch und unser Bruder.
Quelle: "Erniedrigte und Beleidigte" - Fjodor Dostojewski
Wer wird nicht in Zorn geraten, wenn die Sache auch ohne naive Fragen klar ist und wenn man beschlossen hat, nicht mehr darüber zu sprechen.
Quelle: "Schuld und Sühne" - 1866
Der Mensch besitzt eine solche Leidenschaft für Systematik und abstrakte Folgerungen, dass er es fertigbringt, bewusst die Wahrheit zu verdrehen und mit sehenden Augen nicht zu sehen und mit hörenden Ohren nicht zu hören.
Quelle: "Aufzeichnungen aus dem Untergrund" - Fjodor Dostojewski
Man kann sich die ganze Schmach und sittliche Erniedrigung gar nicht ausdenken, zu der ein Eifersüchtiger fähig ist und in die er ohne jegliche Gewissensbisse verfallen wird.
Quelle: "Die Brüder Karamasow" - 1878-1880
Gewissen, dann das irdische Brot. Denn das Geheimnis des menschlichen Seins liegt nicht in dem bloßen Leben, sondern im Sinn des Lebens. Es sehnt sich nach einer festen Vorstellung, wozu er leben soll.
Wer vieles wagt, ist bei den Menschen im Recht. Wer auf das meiste spucken kann, der ist ihr Gesetzgeber; und wer am meisten wagt, genießt die meisten Rechte. So war es bisher, und so wird es immer sein! Nur ein Blinder sieht das nicht!
Quelle: "Schuld und Sühne" - 1866
Mordet man denn so? Geht man zu einem Mord so, wie ich damals gegangen bin?... Habe ich die Alte ermordet? Mich selbst habe ich ermordet und nicht die Alte! Mit einem Schlag habe ich mir den Garaus gemacht, einmal für immer!... Und diese Alte hat der Teufel ermordet, nicht ich.
Quelle: "Verbrechen und Strafe" - Fjodor Dostojewski
Werde reich und alles gehört dir. Es gibt keinen sittlich verdorbeneren Gedanken als diesen.
Ohne Heimat sein heißt leiden.
Vieles auf der Erde ist uns verborgen, aber das geheimnisvolle Bewußtsein der lebendigen Bande mit einer anderen Welt ist uns verliehen, denn unsere Gedanken und Gefühle auf Erden wurzeln auf anderen Welten. Darum behaupten auch die Philosophen, daß man das Wesen der Dinge auf Erden nicht erkennen könne. Gott nahm die Samen, die er auf unserer Erde säte, aus anderen Welten, und es erwuchs ihm sein Garten; alles ist aufgegangen, was aufgehen konnte, und alles, was wahrhaft lebendig ist, ist nur im Bewußtsein der Berührung mit anderen geheimnisvollen Welten lebendig.
Quelle: "Die Brüder Karamasow" - 1878-1880