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Thea Derado

* 19.10.1936


Geboren wurde ich am 19. Oktober 1936 in Leipzig.

Die ersten Schuljahre waren geprägt von Bombenangriffen, "Evakuierung" und Kriegsende. Als der MDR – Sender Leipzig nach dem Kriege wieder aufgebaut wurde, bewarb ich mich beim Kinderfunk, später Pionierfunk. Es war eine wunderschöne Zeit als Sprecherin, im Chor und später, als wir eine Bass-Ballaleika geschenkt bekamen, sogar im Orchester.

1954 Abitur an der Leibniz-Oberschule in Leipzig.

Von 1954 bis 1958 studierte ich Chemie an der KMU Leipzig. Diese Zeit verlief heiter und unbeschwert mit meinen Kommilitonen in stinkenden Laboren und Seminaren, im FDJ-Chor der Uni und während der vormilitärischen Ausbildung bei der GST.

Bereits 1958 verließ ich die DDR über Berlin und setzte das Studium in München fort. 1963 Promotion zum Dr. rer. nat. am Max-Planck-Institut für Biochemie in München. Im August 1964 überquerte ich mit einem der letzten Passagierdampfer den Atlantik und arbeitete in Madison / Wisconsin und in Indiana in der Krebsforschung.

1965 heiratete ich Ivo Derado nicht nur des schönen Nachnamens wegen! Nach Gewebezüchtung in Petrischalen besann ich mich auf die konservative Methode, bei der etwas herauskommt, das Hand und Fuß hat. Die Produkte: 1967 Tochter Nadya (in Kalifornien), und 1970 Sohn Tino (in München).

Zurück in Deutschland, ließ sich die wachsende Familie nicht mit Forschung, wohl aber mit Lehre verbinden. An einer Zweigstelle der amerikanischen University of Maryland in München lehrte Thea Derado von 1970 bis 1990 Chemie. Die Politik brachte auch bald für sie eine Wende: Die Amis zogen ab, kurz nachdem die Russen die DDR verlassen hatten.

Diverse Kurzberichte und Artikel für die Naturwissenschaftliche Rundschau. In den 80er Jahren wurden zwei Artikel von mir unter Pseudonym über die DDR (17. Juni 1953 und „Da muss mer ganz dief durchahdmen“) im Staatsbürger bzw. Deutschlandarchiv veröffentlicht.

Nun bin ich vierfache Großmutter und lebe mit dem dazugehörigen Großvater in München. Erst im Senioren-Alter fand ich Zeit und Gelassenheit zum beschaulichen Schreiben.

Foto des Autors: Thea Derado
Quelle & Rechte:
© Bertl Jost

Zitate von Thea Derado

Insgesamt finden sich 24 Texte im Archiv.
Es werden maximal 5 Texte, täglich wechselnd, angezeigt.

Ein hartes Leben ist immer noch besser als gar keines.


Quelle: "Exposé"
© Thea Derado

Wer seinen Mann lieb hat, der lässt ihn zu Haus.


Quelle: "Exposé"
© Thea Derado

Versuche selbst, deinem Leben einen Sinn zu geben. Dass er vom Himmel fällt, darauf wartest du vergebens.


Quelle: "Exposé"
© Thea Derado

Männer, die man (frau) liebt, sollte man nicht heiraten; denn nur so kann die Liebe erhalten bleiben.


Quelle: "Exposé"
© Thea Derado

Nie kann zum Diebesgut werden,
was du im Hirn und Herzen trägst.


Quelle: "Exposé"
© Thea Derado