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Schweigt der Menschen laute Lust: Rauscht die Erde wie in Träumen Wunderbar mit allen Bäumen, Was dem Herzen kaum bewusst.
Die Jugend kapituliert nicht und kennt noch keine Konzessionen.
Quelle: "Erlebtes - Halle und Heidelberg" -entstanden 1849 bis 1857
Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein.
Mondnacht
Es war als hätt der Himmel
die Erde still geküßt,
daß sie im Blütenschimmer
von ihm nur träumen müßt.
Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es raunten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
Der Abend
Schweigt der Menschen laute Lust:
Rauscht die Erde wie in Träumen
Wunderbar mit allen Bäumen,
Was dem Herzen kaum bewußt,
Alte Zeiten, linde Trauer,
Und es schweifen leise Schauer
Wetterleuchtend durch die Brust.
Gar oft schon fühlt’ ich’s tief, des Mädchens Seele Wird nicht sich selbst, dem Liebsten nur geboren.
Ins Leben schleicht sich das Leiden
wie ein heimlicher Dieb,
wir alle müssen scheiden
von allem was uns lieb.
Was gäbe es nicht auf Erden,
wer hielt den Jammer aus
wer möcht geboren werden,
hieltst du nicht droben Haus!
Du bists, der, was wir bauen
mild über uns zerbricht
daß wir den Himmel schauen -
darum so klag ich nicht.