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Joseph von Eichendorff

* 10.03.1788 - † 26.11.1857


Zitate von Joseph von Eichendorff

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Aber die Romantik war keine bloß literarische Erscheinung, sie unternahm vielmehr eine innere Regeneration des Gesamtlebens ... und was man später die romantische Schule nannte, war eben nur ein literarisch abgesonderter Zweig des schon kränkelnden Baumes.


Quelle: "Erlebtes - Halle und Heidelberg" -entstanden 1849 bis 1857

Aber tief im Herzen klingen lange noch Lust und Leid.


Lust’ge Vögel in dem Wald,
singt, solang es grün,
ach wer weiß, wie bald, wie bald
alles muß verblühn!

Sah ich’s doch vom Berge einst
glänzen überall,
wußte kaum, warum du weinst,
fromme Nachtigall.

Und kaum ging ich über Land
frisch durch Lust und Not.
wandelt’ alles, und ich stand
müd im Abendrot.


Bald, ach wie bald kommt die stille Zeit,
da ruh’ auch ich, und über mir
rauscht die stille Waldeinsamkeit,
und keiner mehr kennt mich auch hier.


Da draußen, stets betrogen,
Saust die geschäft’ge Welt.


Quelle: "Ahnung und Gegenwart" - 1815

Ein Wandrer, von der Heimat weit,
wenn rings die Gründe schweigen,
der Schiffer in Meeres Einsamkeit,
wenn die Stern’ aus den Fluten steigen:
die beiden schauern und lesen
in stiller Nacht,
was sie nicht gedacht,
da es noch ein fröhlicher Tag gewesen.


O Trost der Welt, du stille Nacht!
Der Tag hat mich so müd gemacht,
Das weite Meer schon dunkelt,
Laß ausruhn mich von Lust und Not,
Bis daß das ewge Morgenrot
Den stillen Wald durchfunkelt.