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Die Welt gehört denen, die sie haben wollen, und wird von jenen verschmäht, denen sie gehören sollte.
Kinder und Greise fabeln. Die Ersten, weil ihr Verstand die Herrschaft über die Phantasie noch nicht gewonnen, die Zweiten, weil er sie verloren hat.
So lang es mehr faule als fleißige Menschen gibt, bleibt der sozialistische Staat eine Utopie.
Die meiste Nachsicht übt der, der die wenigste braucht.
Vor Verleumdung kann nicht einmal der liebe Herrgott sich schützen.
Ein Urteil läßt sich widerlegen, ein Vorurteil nie.
Aller Haß, zu dem wir Menschen fähig sind, kann mit einer ganz einfachen Methode abgebaut werden: Man setzt sich jeden Abend eine halbe Stunde hin und verzeiht, indem man sagt: ‚Wir wollen immer verzeihen, dem Reuigen um seinetwillen, dem Reuelosen um unseretwillen.‘
Ein Hauptzweck unserer Selbsterziehung ist, die Eitelkeit in uns zu ertöten, ohne welche wir nie erzogen worden wären.
Der Geist einer Sprache offenbart sich am deutlichsten in ihren unübersetzbaren Worten.
Daß alles vergeht, weiß man schon in der Jugend; aber wie schnell alles vergeht, erfährt man erst im Alter.
Wo die Eitelkeit anfängt, hört der Verstand auf.
Die Gutmütigkeit gemeiner Menschen gleicht dem Irrlicht. Vertraue nur seinem gleißenden Scheine; es führt dich gewiß in den Sumpf.
Dass soviel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld.
In früheren Zeiten konnte einer ruhig vor seinem vollen Teller sitzen und sich’s schmecken lassen, ohne sich darum zu kümmern, daß der Teller seines Nachbarn leer war. Das geht jetzt nicht mehr, außer bei den geistig völlig Blinden. Allen übrigen wird der leere Teller des Nachbarn den Appetit verderben.
Der Spott endet, wo das Verständnis beginnt.