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Bei allen erfreulichen, mißlichen und daher von dir geliebten Dingen unterlaß nie, dir klarzumachen, wie sie beschaffen sind, und fange hierbei beim Unbedeutendsten an. Siehst du einen Krug, so sage dir, daß du einen Krug siehst. Dann wirst du nicht in Unruhe geraten, wenn er bricht. Umarmst du dein Kind oder dein "Weib, so sage dir, daß du einen Menschen küssest, so wirst du nicht außer dir geraten, wenn er stirbt.
Wer niemanden liebt, mache sich darauf gefaßt, von niemandem geliebt zu werden.
Trachte danach, an nichts zu denken, was du für böse hältst.
Wenn jemand deinen Körper dem ersten Besten, der dir begegnet, übergeben würde, dann wärest du empört. Dass du aber dein Herz jedem Beliebigen überlässt, und es sich, wenn du beschimpft wirst, aufregt und aus der Fassung gerät - dessen schämst du dich nicht?
Quelle: "Fragmente"
In geschlechtlicher Hinsicht übe vor der Ehe größtmögliche Zurückhaltung. Wenn du dich dennoch darauf einläßt, so bleibe im Rahmen des gesetzlich Erlaubten.
Quelle: "Handbüchlein der Moral"
Manches steht in unserer Macht, manches nicht. In unserer Macht steht das Denken, das Handeln, das Verlangen, das Meiden – dies sind also alle Dinge in uns. Nicht in unserer Macht gegeben sind Körper, Besitz, Ansehen und Würden – also alle außer uns. Was nun in unserer Hand liegt, ist seiner Natur nach frei, es kann von niemandem behindert oder gehemmt werden, was aber nicht in unserer Hand liegt, ist schwankend, gefährdet und fremder Gewalt unterworfen.
Bei jeder Tat prüfe ihre Voraussetzungen und Folgen, und geh erst dann an sie heran. Wenn du das nicht tust, wirst du dich anfangs mit Begeisterung auf die Sache werfen, da du ja nicht an ihre Folgen gedacht hast; wenn später aber irgendwelche Schwierigkeiten auftreten, dann wirst du aufgeben und Schimpf und Schande ernten.
Sprich nicht davon, wie man essen soll, sondern iß, wie man soll.
Bedenke, was du bist: Vor allem ein Mensch, das bedeutet ein Wesen, das keine wesentlichere Aufgabe hat als seinen freien Willen.
Nicht wie die Dinge wirklich sind, sondern wie sie in unserer Einstellung und Vorstellung sind, macht uns zufrieden oder unzufrieden.