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Wanderlust
Morgen müssen wir verreisen,
und es muß geschieden sein.
Traurig ziehn wir unserer Straßen,
lebe wohl, Herzliebchen mein!
Kommen wir zu jenem Berge,
schauen wir zurück ins Tal,
schauen uns um nach allen Seiten,
sehen die Stadt zum letzten Mal.
Wenn der Winter ist vorüber,
und der Frühling zieht ins Feld,
will ich werden wie ein Vöglein,
fliegen durch die ganze Welt.
Dahin fliegen will ich wieder,
wo’s mir lieb und heimisch war.
Schätzlein, muß ich jetzt auch wandern,
kehr’ ich heim doch übers Jahr.
Übers Jahr zur Zeit der Pfingsten
pflanz’ ich Maien dir ans Haus,
bringe dir aus weiter Ferne
einen frischen Blumenstrauß.
Die größte Kunst in Lieben ist, daß man schweigen kann.
Vom Honigkuchenmann
Keine Puppe will ich haben -
Puppen gehn mich gar nichts an.
Was erfreu’n mich kann und laben
Ist ein Honigkuchenmann.
So ein Mann mit Leib und Kleid
durch und durch an Süßigkeit.
Stattlicher als eine Puppe
Sieht ein Honigkerl sich an,
Eine ganze Puppengruppe
Mich nicht so erfreuen kann.
Aber seh ich recht dich an,
Dauerst du mich, lieber Mann.
Denn du bist zum Tod erkoren -
Bin ich dir auch noch so gut,
Ob du hast ein Bein verloren.
Ob das andre weh dir tut:
Armer Honigkuchenmann,
Hilft dir nicht, du mußt doch ran.
Wo die Freude sich blicken lässt, da haltet sie fest.
Wein, Weib und Würfel ist ein dreifaches W.