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Ganz leer läßt der liebe Gott keinen ausgehn; die Eltern und Erzieher müssen nur ausfindig machen, wo die Spezialbegabungen liegen.
Wer mit 19 kein Revolutionär ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch ein Revolutionär ist, hat keinen Verstand.
Sich oft sehen und plaudern und gegenseitig besuchen, ist eine Freude; zusammen leben ist immer eine Gefahr.
Ungehobelte Bretter wie ungehobelte Menschen sind der Natur am nächsten.
Man hört nie auf entwicklungsbedürftig zu sein; ich gehe noch jetzt in die Schule und lerne von Leuten, die meine Enkel sein könnten.
Die Tränen lassen nichts gelingen, wer schaffen will, muß fröhlich sein.
Die Natur ist stärker als die Vorsätze.
Die Liebe lebt von liebenswürdigen Kleinigkeiten, und wer sich eines Frauenherzens dauernd versichern will, der muss immer neu darum werben, der muss die Reihe der Aufmerksamkeiten allstündlich wie einen Rosenkranz abbeten. Und ist er fertig damit, muss er von neuem anfangen. Immer da sein, immer sich betätigen, darauf kommt es an.
Quelle: "Cécile (1887)" - Théodore Fontane
Mittag
Am Waldessaume träumt die Föhre.
Am Himmel weiße Wölkchen nur.
Es ist so still, daß ich sie höre,
die tiefe Stille der Natur.
Rings Sonnenschein auf Wies’ und Wegen,
die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach.
Und doch, es klingt, als ström’ ein Regen
leis tönend auf das Blätterdach.
Das Langweiligste von der Welt ist bekanntlich die reine, weiße, durch nichts gefärbte Vorzüglichkeit.