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Wenn etwas gewaltiger ist als das Schicksal, so ist es der Mut, der es unerschütterlich trägt.
Glaube, dem die Tür versagt,
steigt als Aberglaub’ ins Fenster.
Wenn die Götter ihr verjagt,
kommen die Gespenster.
Quelle: "Gedichte und Gedenkblätter" Stuttgart, Cotta’sche Buchhandlung - 1865
Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, Da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.
Lüge, wie sie schlau sich hüte,
bricht am Ende stets das Bein,
kannst du wahr sein nicht aus Güte,
lern aus Klugheit wahr zu sein.
Niemals magst du reinsten Mutes
Schönes bilden, Gutes tun,
Wenn dir Schönes nicht und Gutes
Auf demselben Grunde ruhn.
Dem Irrtum’, Freund, entgehst du nicht, Doch lässt dich Irrtum Wahrheit ahnen.
Was die Epoche besitzt, das verkündigen hundert Talente, aber der Genius bringt ahnend hervor, was ihr fehlt.
Quelle: "Distichen"
Ahnung sieht vom fernen Gipfel
Oft das Künft’ge scharf und klar;
Näher decken Busch und Wipfel
Was von weitem deutlich war.
Zankt, wenn ihr sitzt beim Weine, nicht um des Kaisers Bart.
Quelle: "Von des Kaisers Bart"
Solang du weilst auf Erdenbahnen,
dem Irrtum, Freund, entgehst du nicht;
doch läßt dich Irrtum Wahrheit ahnen:
Irrtum ist Farbe, Wahrheit Licht.