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Emanuel Geibel

* 17.10.1815 - † 06.04.1884


Zitate von Emanuel Geibel

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Schönes läßt sich nicht erzwingen;
Gutes kannst du heut’ auch tun.


Entflammte Leidenschaft verzeiht sich viel.


Die Frömmigkeit ist keine Überzeugung, sondern eine Gesinnung. Sie besteht häufig neben überkommenen, dogmatischen Sätzen, mit welchen sie sich verträgt, und die ihr Form und Leben verleihen; allein sie ist keineswegs an diese gebunden; sie würde auch bestehen können, wenn der Inhalt der Sätze ein anderer wäre.


Das ist des Lyrikers Kunst, aussprechen, was allen gemein ist,
Wie er’s im tiefsten Gemüt neu und besonders erschuf;
Oder dem Eigensten auch solch allverständlich Gepräge
Leihn, daß jeglicher drin staunend sich selber erkennt.


Glaube, dem die Tür versagt,
steigt als Aberglaub’ ins Fenster.
Wenn die Götter ihr verjagt,
kommen die Gespenster.


Quelle: "Gedichte und Gedenkblätter" Stuttgart, Cotta’sche Buchhandlung - 1865


Als jung und stark wir waren,
Da hatten wir nichts erfahren;
Als wir ein Wissen gewonnen,
War unsre beste Kraft zerronnen.


Lehr’ nur die Jungen weisheitsvoll,
wirst ihnen keinen Irrtum sparen;
was ihnen gründlich helfen soll,
das müssen sie eben selbst erfahren.


Ich blick’ in mein Herz und blick’ in die Welt,
Bis vom schimmernden Auge die Träne mir fällt.
Ach, die Schranken so eng, und die Welt so weit!


Proben gibt es zwei, darinnen
Sich ein Mann bewähren muß:
Bei der Arbeit recht beginnen,
Beim Genießen rechter Schluß.


Was der Wissenschaft gefällt,
Wird darum der Kunst nicht taugen;
Beide schau’n dieselbe Welt,
Doch mit ganz verschiednen Augen.