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In den Wissenschaften ist viel Gewisses, sobald man sich von den Ausnahmen nicht irre machen läßt und die Probleme zu ehren weiß.
Quelle: "Aphorismen, Sentenzen und anderes - nicht nur für Mediziner"
5. bearb. Auflage - Johann Ambrosius Barth Verlag Leipzig - 1988
Ist das Geschäft vollbracht, kommt Zeit zum Schmuck.
Zustand ist ein albernes Wort, weil nichts steht und alles beweglich ist.
Die vernünftige Welt ist als ein großes unsterbliches Individuum zu betrachten, das unaufhaltsam das Notwendige bewirkt und dadurch sich sogar über das Zufällige zum Herrn macht.
Du, Geist der Erde, bist mir näher, Schon fühl ich meine Kräfte höher, Schon glüh ich wie von neuem Wein. Ich fühle Mut, mich in die Welt zu wagen, Der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen.
Prophete rechte, Prophete links, Das Weltkind in der Mitten.
Allein kann der Mensch nicht wohl bestehen, daher schlägt er sich gern zu einer Partei, weil er da, wenn auch nicht Ruhe, doch Beruhigung und Sicherheit findet.
Glücklich wenn die Tage fließen, wechselnd zwischen Freud und Leid, zwischen Schaffen und Genießen, zwischen Welt und Einsamkeit.
Hier fass ich Fuß! Hier sind es Wirklichkeiten, Von hier aus darf der Geist mit Geistern streiten, Das Doppelreich, das große, sich bereiten.
Einsam lernt niemand je sich selbst, Noch wen’ger anderen gebieten.
Jedes Übel soll an der Stelle geheilt werden, wo es zum Vorschein kommt, und man bekümmert sich nicht um jenen Punkt, wo es eigentlich seinen Ursprung nimmt, woher es wirkt.
Es gibt eine Höflichkeit des Herzens, sie ist der Liebe verwandt. Aus ihr entspringt die bequemste Höflichkeit des äußern Betragens.
Nein, du bist nicht zum Himmel zurückgekehrt, goldne Zeit! Du umgibst noch jedes Herz, in den Momenten, da sich die Blüte der Liebe erschließt.
Gesittung ist immer da auf Erden zu Hause, wo Menschen ein lebenswertes Leben leben. Dazu müssen wertvolle Lebensordnungen gestiftet und als verbindlich anerkannt werden.
Denn nichts, was wirkt, ist ohne Einfluss, und manches Folgende lässt sich ohne das Vorhergehende nicht begreifen.
Die Hoffnung hilft uns leben.
Um einen Mann zu schätzen, muss man ihn Zu prüfen wissen.
Erlaubt ist, was gefällt.
Erfahrung kann sich ins Unendliche erweitern, Theorie nicht eben in dem Sinne reinigen und vollkommener werden. Jener steht das Universum nach allen Richtungen offen, diese bleibt innerhalb der Grenze der menschlichen Fähigkeiten eingeschlossen.
Es ist so schön, zu herrschen!
Man lebt nur einmal in der Welt, hat nur einmal diese Kräfte, diese Aussichten, und wer sie nicht zum Besten braucht, wer sich nicht so weit treibt als möglich, ist ein Tor.
Es freut sich die Gottheit der reuigen Sünder.
Sehr leicht zerstreut der Zufall, was er sammelt.
Man ist nur eigentlich lebendig, wenn man sich des Wohlwollens andrer freut.
Ob die Menschen im Ganzen sich bessern? Ich glaub’ es, denn einzeln, Suche man, wie man auch will, sieht man doch gar nichts davon.
Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist von ganz unzerstörbarer Natur: es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unseren irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet.
Glücklich allein ist die Seele, die liebt.
Der Reisende bricht unterwegs zu seinem höchsten Verdruss ein Rad und gelangt durch diesen unangenehmen Zufall zu den erfreulichsten Bekanntschaften und Verbindungen, die auf sein ganzes Leben Einfluss haben.
Ein neues Jahr hat neue Pflichten.
Ein neuer Morgen ruft zu frischer Tat.
Stets wünsche ich ein fröhliches Verrichten
und Mut und Kraft zur Arbeit früh und spat.
Wer sein Leben mit einem Geschäft zubringt, dessen Undankbarkeit er zuletzt einsieht, der hasst es und kann es doch nicht loswerden.
Kein Unglück berechtigt uns, einen Unschuldigen mit Vorwürfen zu beladen.
Es ist gar zu nichts nütze, dass man sich von denen entfernt, die man liebt, die Zeit geht hin, und man findet keinen Ersatz.
Wer ist das würdigste Glied des Staats? Ein wackerer Bürger, unter jeglicher Form bleibt er der edelste Stoff.
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Mit wie wenig Worten ... ließe sich das ganze Erziehungsgeschäft aussprechen, wenn jemand Ohren hätte, zu hören.
Quelle: "Lob der Erziehung. Aphorismen für Pädagogen" Hrsg. Winfried Hönes, Wiesbaden - 1988
Auch in der Tat ist Raum für Überlegung.
Ungerechtes Gut befängt die Seele, zehrt auf das Blut.
Das Wort verwundet leichter, als es heilt.
Leben ist ein großes Fest, Wenn sich’s nicht berechnen lässt.
Sage nicht, dass du geben willst, sondern gib! Die Hoffnung befriedigst du nie.
Wie man es wendet und wie man es nimmt,
Alles geschieht, was die Götter bestimmt!
Ich erfahre das Glück, daß mir in meinem hohen Alter Gedanken aufgehen, welche zu verfolgen und in Ausübung zu bringen eine Wiederholung des Lebens gar wohl wert wäre. Also wollen wir uns, solange es Tag ist, nicht mit Allotria beschäftigen.
Das Genie mit Großsinn sucht seinem Jahrhundert vorzueilen, das Talent aus Eigensinn möchte es oft zurückhalten.
Das Übel wird sich stets mit Übeln häufen, und wenn es euch nicht töten kann, nur mehr und mehr jeden Tag euch quälen.
Tages Arbeit! Abends Gäste!
Saure Wochen! Frohe Feste.
Sei dein künftiges Zauberwort.
O Lieb, o Liebe! So golden schön, Wie Morgenwolken Auf jenen Höhn!
Geht es doch unseren Vorsätzen wie unseren Wünschen: Sie sehen sich gar nicht mehr ähnlich, wenn sie ausgeführt, wenn sie erfüllt sind.
Die Geheimnisse der Lebenspfade darf und kann man nicht offenbaren; es gibt Steine des Anstoßes, über die ein jeder Wanderer stolpern muß. Der Poet aber deutet auf die Stelle hin.
Man schont die Alten, wie man die Kinder schont.
Glückliches Kind Das kein Übel kennt, als wenn die Suppe lang ausbleibt.