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Das Gebet ist das Atemholen der Seele.
Zur Methode wird nur der getrieben, dem die Empirie lästig wird.
Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.
Das poetische Talent ist dem Bauer so gut gegeben wie dem Ritter, es kommt nur darauf an, dass jeder seinen Zustand ergreife und ihn nach Würden behandle.
Unsre modernen Kriege machen viele unglücklich, indessen sie dauern, und niemand glücklich, wenn sie vorbei sind.
Wer ist denn so begabt, dass er vielseitig genießen könne?
Hast du es so lange wie ich getrieben, Versuche wie ich, das Leben zu lieben.
Gegner glauben uns zu widerlegen, wenn sie ihre Meinung wiederholen und auf unsere nicht achten.
Es ist nichts trauriger anzusehen, als das unvermittelte Streben in’s Unbedingte in dieser durchaus bedingten Welt; es erscheint im Jahre 1830 vielleicht ungehöriger als je.
Quelle: "Aphorismen, Sentenzen und anderes - nicht nur für Mediziner"
5. bearb. Auflage - Johann Ambrosius Barth Verlag Leipzig - 1988
Wenn ein Wissen reif ist, Wissenschaft zu werden, so muss notwendig eine Krise entstehen.
Das Halbgewusste hindert das Wissen. Weil alles unser Wissen nur halb ist, so hindert unser Wissen immer das Wissen.
Wie man ein Liebesabenteuer treibt: Zufällig naht man sich, man fühlt, man bleibt, Und nach und nach wird man verflochten.
Was verkürzt die Zeit?
Tätigkeit.
Was macht sie unerträglich lang?
Müßiggang.
Was bringt Schulden?
Harren und dulden.
Was macht gewinnen?
Nicht lange besinnen.
Was bringt Ehren?
Sich wehren.
Seelenleiden zu heilen vermag der Verstand wenig, die Zeit viel, entschlossene Tätigkeit alle.
Die künftigen Zeiten brauchen auch Männer.
Dichter und Liebhaber sind längst schon leider im Ruf, dass ihren Versprechen und Zusagen nicht viel zu trauen sei.
Glaube nur, ein Volk wird nicht alt, nicht klug, ein Volk bleibt immer kindisch.
Das Herrliche hat die Wahrheit, daß sie uns Blick und Brust öffnet und uns ermutigt, auch in dem Felde, wo wir unser Wirken haben, auf gleiche Weise umher zu schauen und zu erneutem Glauben frischen Atem zu schöpfen.
Meine Stunde ist kommen. Ich hoffte, sie sollte sein wie mein Leben’. Sein Will geschehe.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh ich ans Firmament nach jener Seite.
Ach! Der mich liebt und kennt,
Ist in der Weite.
Es schwindelt mir, es brennt
Mein Eingeweide
Nur wer die Sehnsucht kennt
Weiß was ich leide!
Anatomie leistet am organisierten Wesen, was Chemie am unorganisierten.
wisst ihr, wie auch der Kleine was ist? Er mache das Kleine Recht, der große begehrt just so das große zu tun.
Wer aus einem inneren Triebe treulich liebevoll arbeitet und mitteilt, darf an reiner Aufnahme nicht zweifeln.
Über das Absurde schreit jedermann auf und freut sich, etwas so tief unter sich zu sehen. Über das Mittelmäßige erhebt man sich mit Behaglichkeit.
Ach, wer bringt die schönen Tage,
Jene Tage der ersten Liebe,
Ach, wer bringt nur eine Stunde
Jener holden Zeit zurück!
Höret den Rat verständiger Freunde, das hilft euch am besten.
Es ist ein angenehmes Geschäft, die Natur zugleich und sich selbst zu erforschen, weder ihr noch seinem Geiste Gewalt anzutun, sondern beide durch gelinden Wechseleinfluss mit einander ins Gleichgewicht zu setzen.
Denn wer die Weiber hasst, wie kann der leben?
Es ziemt sich dem Bejahrten, weder in der Denkweise noch in der Art sich kleiden der Mode nachzugehen.
Die Deutschen der neueren Zeit haben nichts anderes für Denk und Pressefreiheit gehalten, als, dass sie sich einander öffentlich missachten dürfen.
Was man nicht bespricht, bedenkt man auch nicht recht.
Vor der Revolution war alles Bestreben, nachher verwandelte sich alles in Forderung.
Herrschen und genießen geht nicht zusammen. Genießen heißt, sich und andern in Fröhlichkeit angehören, herrschen heißt, sich und andern im ernstlichsten Sinne wohltätig sein.
Eine Schule ist als ein einziger Mensch anzusehen, der hundert Jahre mit sich selbst spricht und sich in seinem eignen Wesen, und wenn es auch noch so albern wäre, ganz außerordentlich gefällt.
Denn alles Vornehme ist eigentlich ablehnend.
Wenn sich die Sozietät des Rechtes begibt, die Todesstrafe zu verfügen, so tritt die Selbsthilfe unmittelbar wieder hervor: Die Blutrache klopft an die Türe.
Die Ungewissheit schlägt mir tausendfältig Die dunklen Schwingen um das bange Haupt.
Nur aus innig verbundenem Ernst und Spiel kann wahre Kunst entspringen.
Es geschieht nichts Unvernünftiges, das nicht Verstand oder Zufall wieder in die Richte brächten, nichts Vernünftiges, das Unverstand und Zufall nicht missleiten könnten.
Wir sollen es mit den Kindern machen wie Gott mit uns, der uns am glücklichsten macht, wenn er uns in freundlichem Wahne so hintaumeln lässt.
So wenig der Gärtner sich durch andere Liebhabereien und Neigungen zerstreuen darf, so wenig darf der ruhige Gang unterbrochen werden, den die Pflanze zur dauernden oder zur vorübergehenden Vollendung nimmt.
Schreibe nur, wie du reden würdest, und so wirst du einen guten Brief schreiben.
Wer in dem Gestern Heute sah,
dem geht das Heut nicht allzu nah,
und wer im Heute sieht das Morgen,
der wird sich rühren, wird sich sorgen.
Und so trink ich! trinke! trinke! Stoßet an, ihr! Trinke trinke! Du dort hinten, komm heran! Stoßet an, so ist’s getan.
... freilich ist’s auch kein Vorteil für die Herde, wenn der Schäfer ein Schaf ist.
Was ist unserem Herzen die Welt ohne Liebe! Was eine Zauberlaterne ist ohne Licht!
Vom Reinen lässt das Schicksal sich versöhnen, Und alles löst sich auf im Guten und im Schönen.
Eine einzige eigene Erfahrung lehrt uns, eine Menge fremder zu benutzen.
Viel Glück zum neuen Jahre. Lassen Sie uns dieses zubringen, wie wir das vorige geendigt haben, mit wechselseitiger Teilnahme an dem, was wir lieben und treiben.
Ein Großer kann Freunde haben, aber nicht Freund sein.