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Ernst R. Hauschka

* 08.08.1926 - † 29.05.2012


Ernst Reinhold Hauschka wurde am 08. August 1926, als Sohn von Ernest Hauschka, einem Theatermusiker, und dessen Ehefrau Paula Hauschka (geb. Neumann), in Aussig / Böhmen geboren.

Ab 1932 besuchte Hauschka die Volksschule in Aussig und wechselte von 1936 bis 1944 an das staatliche Realgymnasium in Aussig.

Anfang 1944 musste Hauschka zum dreimonatigen Reichsarbeitsdienst und wurde im Anschluss in Leipzig zum Wehrdienst einberufen und war als Soldat an der Ostfront im Einsatz. Im Mai 1945 wurde Hauschka von den Amerikaner, zu denen er zuvor geflohen war, in russische Kriegsgefangenschaft überstellt und ins Kriegsgefangenlager nach Focsani in Rumänien deportiert. Im September 1945 wurde er aus der Gefangenschaft nach Aussig entlassen.

1946 kam Hauschka als Vertriebener nach Regensburg und studierte hier von 1946 bis 1949 Philosophie, Pädagogik und Theologie.

1952 heiratete Hauschka, die Lehrerin Helene Heiss in München und 1953 wurde der gemeinsame Sohn Christoph geboren. Der zweite Sohn Thomas erblickte 1955 das Licht der Welt und 1960 wurde der dritte Sohn Clemens geboren.

Ab 1954 studierte Hauschka an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Zeitungswissenschaften und promovierte 1957 ebendort zum Doktor der Philosophie.

Von 1960 bis 1968 war er Leiter der staatlichen Bibliothek Regensburg und in den Jahren von 1963 bis 1968 darüber hinaus nebenamtlicher Leiter der Staatlichen Provinzialbibliothek Amberg.

Von 1969 bis ins Jahr 1977 war Hauschka stellvertretender Bibliotheksdirektor der Universitätsbibliothek Regensburg. Ab 1978 bis 1988 war Leitender Bibliotheksdirektor in der Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken, Referat Öffentliche Bibliotheken.

Seit 1965 hat er 31 Bücher verfasst, davon 17 Aphorismen-Bände. Zahlreiche seiner Aphorismen wurden in Kalendern, Zeitschriften und Sammelwerken veröffentlicht.

Hauschka ist ordentliches Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste in München und Träger zahlreicher literarischer Auszeichnungen und Preise. Er ist Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Ernst R. Hauschka lebte bis zu seinem Tod am 29. Mai 2012 als Leitender Bibliotheksdirektor a.D. in Regensburg.

Foto des Autors: Ernst R. Hauschka
Quelle & Rechte:
aphoristiker-archiv.de

Zitate von Ernst R. Hauschka

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Man schüttelt manchmal den Kopf darüber, um welcher Ziele willen die Menschen Jahre ihres Lebens vertun; aber man achtet recht wenig auf das Kopf schütteln anderer Leute.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Durch die Abtreibung wird das, was Gott kurze Zeit vorher entstehen ließ, was gewissermaßen noch umleuchtet ist von seinem Glanz und seiner Herrlichkeit, kaltblütig und brutal getötet; es ist ein Stück von Gott, das bei jeder Abtreibung im Leibe einer Mutter stirbt.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

»Das Genie ist ein geborener Mittelpunkt« (F. Hebbel) - mit zentripetaler und zentrifugaler Wirkkraft.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Wer liest, findet meistens nur das, was er gesucht hat; wer nicht liest, findet nicht einmal das.


© Ernst R. Hauschka

Eure Worte seien freundlich, mit Salz gewürzt; das heißt doch wohl: nicht schleimig, schal, fade.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Der Schmerz ist ein Aufschrei aus unserem Inneren, daß es Wesentlicheres gibt als das Glück, die Lust und den Wohlstand.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Wir meinen vielleicht, ein Tier sei gefühllos, weil es einem anderen Tier, das tot ist, keine Beachtung schenkt; in Wirklichkeit beachtet es den Tod nicht, weil es in der glücklichen Lage ist, ihn weder zu kennen noch zu ahnen.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Mann und Frau sind so verschieden, dass sie sich jeweils nur vorübergehend einig sein können.


© Ernst R. Hauschka

Unter »Humanität« versteht jeder das, was am besten klingt und am wenigsten verpflichtet.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Wir haben täglich 24 Stunden Zeit, um die Angst vor dem sicheren Tode durch die Hoffnung auf das ewige Leben zu ersetzen.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Ein Mensch, der nicht einsehen möchte, wozu er lebt, ist wie ein Schauspieler, der seine Rolle partout nicht lernen will.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Es ist merkwürdig, daß die Gescheiten und Gesunden Gott weniger für ihre Gaben danken als die Dummen und Kranken ihm ihre Mängel vorwerfen.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Eine Bücherei ist dann gut, wenn sie nicht alles Mögliche, sondern das wenige Richtige, das aber für alle möglichen Leute, anbietet.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Der Erdkreis verändert den Gesichtskreis.


Quelle: "ATEMZÜGE - Aphorismen über uns selbst" - 1980
© Ernst R. Hauschka

Radikale Frauen schreien, als hätten sie nicht Blut, sondern Putzmittel in ihren Adern.


© Ernst R. Hauschka