Insgesamt finden sich 12 Texte im Archiv.
Es werden maximal 5 Texte, täglich wechselnd, angezeigt.
Mich frug mein Freund, wie viele Lebensjahre
bereits auf meinen Schultern ruhten?
Ich sprach: "Im besten Falle zwei Minuten."
Er wies bestürzt auf meine weißen Haare.
Da sagte ich: "Wir müssen klar erkennen,
wie sich verteilt des Lebens Wert und Maß.
Ich küßte einmal so, daß ich es nie vergaß...
Den Rest des Erdenseins kann ich nicht Leben nennen..."
Verbrennt nur die Papiere! Die Gedanken
sind feuerfest.
Was ich erkannt, kommt dadurch nicht ins Wanken,
daß ihr den Geist mit falschen Maßen meßt.
Wir sollten unsere Lebensfrist angesichts ihrer Kürze eigentlich nur für solche Dinge verwenden, von denen wir für morgen ein glückliches Jenseits und eine Stätte seliger Heimkehr erhoffen dürfen.
Das Gefallen am Schönen und die Macht der Liebe sind etwas Natürliches, weder befohlen noch verboten, denn die Herzen stehen in Gottes Hand, und er wendet sie.
Was in sich selber wir gegründet finden,
erweist als Wesen sich, das nimmer wankt.
Doch sehn wir seines Daseins Grund in andern,
so stirbt’s mit dem, dem es sein Leben dankt.