Insgesamt finden sich 115 Texte im Archiv.
Es werden maximal 10 Texte, täglich wechselnd, angezeigt.
Der Zeit kann und muß nichts vorgreifen, nicht Religion, nicht Weisheit, sie leidet es nicht; nur sie kann den Schmerz lindern.
Die Ehe ist recht dazu gemacht, die Flügel der Einbildungskraft zu beschneiden und uns auf die Erde zu bringen.
Alle schlechten Eigenschaften nehmen durch Gewohnheit zu und alle Laster und Torheiten haben die Tendenz, sich zu verbreiten. Geistige Mängel erzeugen sittliche Mängel und umgekehrt und jeder geistige und sittliche Mangel erzeugt andere und so fort.
Der Bruch der Ehe bricht auch das Glück der Kinder.
Die Ehe ist ein Bund, in welchem sich Mann und Weib verpflichten, sich zeitlebens ihr Leid zu klagen.
Der Schuldige flieht, auch wenn er nicht verfolgt wird.
Wo die Jugend Schicksal sieht, schimmert dem Alter eigne Schuld hervor.
Ein weibischer Mann ist unendlich unerträglicher als ein
männliches Weib.
Quelle: "Über die Ehe" 1774
mehrfach erweiterte und veränderte Auflagen bis 1793
Wenn ein Mann untreu ist, so ist es unrecht, wenn es aber eine Frau ist, unnatürlich und gottlos.
Man muß beym Lesen die Seele des Buches suchen, und der Idee nachspüren, welche der Autor gehabt hat, alsdann hat man das Buch ganz. Zuweilen ist freilich die Seele schwer zu finden, wie bey manchem Menschen sie auch schwer zu finden ist. Der Verfaßer selbst würde Mühe haben, die Seel aus seinem Buch herauszurechnen - indessen hat jedes Buch eine Seel! Etwas Hervorstehendes wenigstens, und gemeinhin pflegt sich hiernach das Uebrige zu bequemen.