Apho Logo


Hugo von Hofmannsthal

* 01.02.1874 - † 15.07.1929

Foto des Autors: Hugo von Hofmannsthal
[Public domain], via Wikimedia Commons

Zitate von Hugo von Hofmannsthal

Insgesamt finden sich 83 Texte im Archiv.
Es werden maximal 7 Texte, täglich wechselnd, angezeigt.

Das geliebte Wesen ist immer der Docht in der Liebesflamme.


Wenn ein Mensch dahin ist, nimmt er ein Geheimnis mit sich: wie es ihm, gerade ihm - im geistigen Sinn zu leben möglich gewesen sei.


Besitz

Großer Garten liegt erschlossen,
Weite schweigende Terrassen:
Müßt mich alle Teile kennen,
Jeden Teil genießen lassen!

Schauen auf vom Blumenboden,
Auf zum Himmel durch Gezweige,
Längs dem Bach ins Fremde schreiten,
Niederwandeln sanfte Neige:

Dann, erst komme ich zum Weiher,
Der in stiller Mitte spiegelt,
Mir des Gartens ganze Freude
Träumerisch vereint entriegelt.

Aber solchen Vollbesitzes
Tiefe Blicke sind so selten!
Zwischen Finden und Verlieren
müssen sie als göttlich gelten.

All in einem, Kern und Schale,
Dieses Glück gehört dem Traum
Tief begreifen und besitzen!
Hat dies wo im Leben Raum?


Das kluge Kind:
"Kannst du einen Stern anrühren?"
fragt man es.
"Ja", sagt es,
neigt sich und
berührt die Erde.


Es braucht das ganze Leben,
um einzusehen, wie dinglich
sich die Dinge, wie menschlich
sich die Menschen verhalten.


Eine Stunde Betrachtung ist besser als ein Jahr Andacht.


Es gibt viel Trauriges in der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, dann stärkt sich indessen leise das Schöne und berührt wieder unsere Seele.