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Hugo von Hofmannsthal

* 01.02.1874 - † 15.07.1929

Foto des Autors: Hugo von Hofmannsthal
[Public domain], via Wikimedia Commons

Zitate von Hugo von Hofmannsthal

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Wo der Wille erwacht, dort ist schon fast etwas erreicht.


Geistreicher und schöner als Sprachkritik wäre ein Versuch, sich der Sprache auf magische Weise zu entwinden, wie es in der Liebe der Fall ist.


Nicht daß einer alles wisse, kann verlangt werden, sondern daß er indem er um eins weiß, um alle wisse.


Vorfrühling

Es läuft der Frühlingswind
Duch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn.

Er hat sich gewiegt,
Wo Weinen war,
Und hat sich geschmiegt
In zerrüttetes Haar.

Er schüttelte nieder
Akazienblüten
Und kühlte die Glieder,
Die atmend glühten.

Lippen im Lachen
Hat er berührt,
Die weichen und wachen
Fluren durchspürt.

Er glitt durch die Flöte
Als schluchzender Schrei,
An dämmernder Röte
Flog er vorbei.

Er flog mit Schweigen
Durch flüsternde Zimmer
Und löschte im Neigen
Der Ampel Schimmer.

Es läuft der Frühlingswind
Durch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn.

Durch die glatten
Kahlen Alleen
Treibt sein Wehn
Blasse Schatten.

Und den Duft,
Den er gebracht,
Von wo er gekommen
Seit gestern Nacht.


Was ist Kultur? Zu wissen, was einen angeht, und zu wissen, was einen zu wissen angeht.


An unseren Gedanken hat der Wille weit mehr Anteil als der Verstand.


Quelle: "Buch der Freunde. Tagebuchaufzeichnungen." Insel-Verlag, Wiesbaden

Eine Stunde Betrachtung ist besser als ein Jahr Andacht.