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Peter Haas

* 30.04.1937


Peter Haas wurde am 30. April 1937 geboren.

Haas ist Malermeister, promovierter Philosoph und Schriftsteller. Gearbeitet hat er als Maler, Archäologe, Cowboy, Handwerksmeister, Verleger, Kaufmann, Zukunftsforscher und im Sozialmanagement. Etwa 30 Berufsjahre verbrachte er in Berlin.

Heute lebt er mit seiner Familie in Emmendingen, in der Nähe von Freiburg, wo er bis 2007 als Restaurator gearbeitet hat. 2002 gründete er mit seiner Frau Bettina Mühlen-Haas die Stiftung Brücke, die kleine Entwicklungsinitiativen in den ärmsten Regionen der Welt fördert. Er veröffentliche wissenschaftliche Texte zur Globalisierung und Zukunftsforschung, sowie Erzählungen und Gedichte in Anthologien. Sein Erzählband „Tausend Stücke" erschien 2007.

Foto des Autors: Peter Haas
Quelle & Rechte:
© Peter Haas
Denken im Fluss
"Denken im Fluss"

Zitate von Peter Haas

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Wir übersehen im Leben gerne das Widersprüchliche, Paradoxe, Absurde. Wir möchten gerne eine eindeutige Wirklichkeit herausfiltern, um die Normalität zu sichern, nämlich unser normales Ich, das doch in Wirklichkeit nichts von Bedeutung ist.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Wenn ein Hochhaus gesprengt wird, - das fasziniert uns fast noch mehr, als wenn eines gebaut wird. Das ist vielleicht die Wucht des Augenblicks. Oder freut uns Zerstörung?


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Die nächsten Generationen werden der Natur nichts mehr wegnehmen können, ohne es unmittelbar zurückzuerstatten. Vollständiges Recycling. Jeder Quadratmeter Boden, jede Versiegelung der Landschaft muss unmittelbar ausgeglichen werden. Keine rohe Expansion mehr. Dazu müssen wir die Prozesse in der Natur noch besser, viel besser verstehen lernen. Und dann sorgfältig und vorsichtig nachahmen. Hoffentlich reicht dann die Zeit noch.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Philosophie sollte keine Begriffe erfinden, sondern die Natur einer Sache ergründen.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Alles ist Bewegung und alles dein Leben. Du solltest aber unterscheiden, ob du gerade spazieren gehst, wanderst oder eine Expedition unternimmst. Im ersten Fall musst du nicht planen, nur gehen. Im zweiten, beim Wandern, ist ein wenig Planung ratsam, vielleicht auch eine genaue Karte und die Wetterbeobachtung. Im dritten Fall, der Expedition, brauchst du Erfahrung, gründliche Planung, eine hervorragende Ausrüstung, einen Kompass und erfahrene, geübte Begleiter.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Was gerecht ist, das lässt sich wiegen und messen. Aber sei mit dem Herzen dabei.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Von Computern gemachte Texte und Musik sind in naher Zukunft nicht mehr von Kunstwerken, die von Dichtern und Komponisten hergestellt worden sind, zu unterscheiden. Die Cyberwelten und die „wirklichen“ Welten wachsen zusammen. Vielleicht werden spätere Generationen unser Bemühen, da Unterscheidungen treffen zu wollen, gar nicht verstehen. Der Transhumanismus ist im Kommen, leider bevor wir den Humanismus verwirklicht haben.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Kunst, von den Höhlenmalereien bis zur Gegenwart, ist immer Rätselraten und Rätsellösen an der Natur. Ob der Künstler nun aufdröselt oder zerschneidet oder herausreißt — es ist immer dieser Versuch.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Die Liebe ist eine Kraft, eine schaffende, gestaltende. Wo sie zerstört, ist sie nur Vorwand und Deckmantel von etwas anderem.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Nach und nach hat es sich eingebürgert, zwischen Liebe, Erotik und Sex wohl zu unterscheiden. Das ist ein Ergebnis unserer „verfeinerten Sitten.“ Damit trösten wir uns über das verlorene Paradies hinweg. Das Christentum hat uns da übel mitgespielt, sodass heute bei uns nur wenige Menschen je in den Genuss einer Liebe kommen, in der alle drei Elemente vereint sind.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

... kaum einer kann beim Schreiben der Eitelkeit entgehen.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Wo Schatten ist, da ist auch Licht.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Urschriften: Kerben, Knoten — tausende Jahre Vorbereitung auf die Schrift.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Glück ist nicht das Erleben, dem wir Dauer wünschen sollten. Im Genuss des Flüchtigen liegt jede Menge Glück.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn

Manchmal erscheint uns die Wahrheit banal. Sie ist dann nicht weniger wahr, als wenn sie elegant und aufgehübscht daher kommt.


Quelle: "Denken im Fluss" 2017
© Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn