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Jürgen K. Hultenreich

* 24.10.1948


Jürgen K. Hultenreich wurde 1948 in Erfurt geboren und wuchs dort auf. Er lernte Schaufensterdekorateur, spielte Bass in der Modern-Blues-Band, ist studierter Bibliothekar und war nebenbei Lyrikrezensent.

1985 Ausreise nach West-Berlin, wo er seitdem als freier Autor lebt. Seit 2008 ist er auch als "Tuschör" tätig.

Auszeichnungen:

  • 1990 - Marburger Literaturpreis
  • 2012 - 3. Preisträger beim Hattinger Aphorismus- Wettbewerb
  • Mai 2013 - Preisträger der Kester-Haeusler-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung in Marbach/Neckar für sein Gesamtwerk

Veröffentlichungen:

  • Langsam rückwärts ist eine kräftige Gangart (Gedichte)
  • Mein Erfurt (Poetischer Reiseführer)
  • Die 748-Schritte-Reise (Roman)
  • Die Entfernung der Nähe (Kurzgeschichten)
  • Zerbrochene Krüge (Zwei Erzählungen)
  • Ich heb ein Bein und bin auf einmal Hund (Gedichte, Bilder: Harald-Alexander Klimek)
  • Anfang-Ende-Anfang (Gedichte, Bilder: Martin Noll)
  • Die Schillergruft (Roman)
  • Einschüsse (Aphorismen)
  • Von uns der Rest (Gedichte, Bilder: Uta Hünniger)
  • Westausgang - 64 Stories
  • Im Koffer nur Steine (Erzählungen, Bilder: Hans-Hendrik Grimmling)
  • Das Meerwunder (Illustrationen zu Gerhart Hauptmanns Novelle)
  • Vertuscht: Landschaften, Porträts, Selbstbildnisse
  • Versager enden scheintot (Aphorismen)

Foto des Autors: Jürgen K. Hultenreich
Quelle & Rechte:
© Gottfried Pixner

Zitate von Jürgen K. Hultenreich

Insgesamt finden sich 1300 Texte im Archiv.
Es werden maximal 25 Texte, täglich wechselnd, angezeigt.

Die Volksverdummer tarnen sich, indem sie hart gegen Volksverhetzer vorgehen.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Entsetzlich ist, dass es keinen Ausweg gibt, dem Tod zu entgehen. Dadurch aber wird jedes Lächeln, das wir einem anderen ins Gesicht zaubern, kostbar.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Man flüchtet nicht in die Kunst. Man schreitet.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Staaten, die ihren Untergang erwarten, haben ihn längst hinter sich.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Es gibt nur eine Sache, die mich noch mehr verblüfft als die Partner, die andere sich zulegen: die Wahl ihrer Bücher.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Unter fünf Leuten, die über uns urteilen, sagen vier Verleumderisches. Der uns lobende Fünfte sind wir selber.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Er schien einiges zu verwechseln. Bei jeder Demo marschierte er mit erhobenem Gemächt. Im Bett hingegen wurden Fäuste gereckt.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Das Verbindungsstück zwischen uns und dem Göttlichen ist niemals der Intellektuelle. Es dürfte der von Schiller entdeckte Naive sein. Er allein denkt an uns und glaubt an Gott. Ein Intellektueller denkt an Gott und glaubt an sich.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Die auf dem Feld verspeiste Kartoffel träumt davon, wenigstens in einem Drecknest verdaut zu werden.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Höchste Kunst: Sich glaubwürdig so zu versprechen, als hätte man sich versprochen.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Wer über nichts mehr lachen kann, wohnt garantiert neben einer Nachbarin, die den ganzen Tag für zwei ins Fäustchen kichert.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Man heiratet nicht, um jemanden kennenzulernen.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Von Umzug zu Umzug schleppen wir Dinge durchs Leben, die zur Hälfte Nippes sind, und die wegzuwerfen uns nur gelänge, wären wir Götter.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Anderer Unglück verbuchen wir als Strafe. Trifft es uns, ist es Schicksal.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Ein Genie bedarf keiner Erfahrung. Gerade dadurch ist es ja eins.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Manche sehen einem ähnlicher als man sich selbst.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Ein Tarnkappen-Bomber ist der Alberich des Nibelungenliedes mit anderen Mitteln.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Im Beisein von Senkrechtstartern sollte man in Deckung gehen.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Man sollte uns wenigstens die Fehler verzeihen, die ohne uns nicht auf der Welt wären.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Einsame Frauen entwickeln sich allmählich zu den Männern, in die sie sich verlieben könnten.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Frauen gehen meist nicht pinkeln, weil sie müssen, sondern um nachzuschauen, ob auch noch alles dran ist an ihnen.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Am leichtgläubigsten sind die aus der Kirche Ausgetretenen.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich

Wer vor die Silbe »Bach« das Wort »Offen« setzt, hat im Handumdrehen Kulturgeschichte geschrieben.


Quelle: "Ziele stehen im Weg" - 2016
© Jürgen K. Hultenreich

Ich traue Gedenktafeln selten, noch weniger denen, die sie anbrachten, und gar nicht jenen, die deren Anbringung veranlassten.


Quelle: "Versager Enden Scheintot."
© Jürgen K. Hultenreich