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Ist es nicht seltsam, dass die Menschen so gern für ihre Religion fechten und so ungern nach ihren Vorschriften leben?
Das Zeitalter der Gelangung des Menschen zum vollständigen Gebrauch seiner Vernunft kann in Ansehung seiner Geschicklichkeit (Kunstvermögen zu beliebiger Absicht) etwa ins zwanzigste, das in Ansehung der Klugheit (andere Menschen zu seinen Absichten zu brauchen) ins vierzigste, endlich das der Weisheit etwa im sechzigsten anberaumt werden, in welcher letzteren Epoche aber sie mehr negativ ist, alle Torheiten der beiden ersteren einzusehen; wo man sagen kann: »es ist schade, alsdann sterben zu müssen, wenn man nun allererst gelernt hat, wie man recht gut hätte leben sollen«, und wo selbst dieses Urteil noch selten ist, indem die Anhänglichkeit am Leben desto stärker wird, je weniger es, sowohl im Tun als Genießen, Wert hat.
Quelle: "Aphorismen, Sentenzen und anderes - nicht nur für Mediziner"
5. bearb. Auflage - Johann Ambrosius Barth Verlag Leipzig - 1988
Das Schöne ist das Symbol des sittlich Guten.
Die Deutschen stehen im Ruf eines guten Charakters, nämlich dem der Ehrlichkeit und Häuslichkeit, Eigenschaften, die eben nicht zum Glänzen geeignet sind.
Die Zahl ist das reinste Schema der Größe.
Kein Staat soll sich in die Verfassung und Regierung eines andern Staats gewalttätig einmischen.
Wenn alles dasjenige, was von Geistern der Schulknabe herbetet, der große Haufe erzählt und der Philosoph demonstriert, so scheinet es keinen kleinen Teil von unserm Wissen auszumachen.
Ich bin der Meinung, dass es eben nicht notwendig sei, zu behaupten, alle Planeten müssten bewohnt sein, ob es gleich eine Ungereimtheit wäre, dieses in Ansehung aller, oder auch nur der meisten, zu leugnen.
Sozialstaatliche Fürsorge erscheint als Austeilung eines Raubes, den man anderen entwendet hat.
Dem, welcher ein Bein gebrochen hat, kann man dadurch sein Unglück doch erträglicher machen, wenn man ihm zeigt, dass es leicht hätte das Genick treffen können.
Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung. Er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht.
Wir denken selten bei dem Licht an Finsternis, beim Glück an Elend; bei der Zufriedenheit an Schmerz; aber umgekehrt jederzeit.