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Der Unsterbliche erlebt die Plage aller Zeiten.
Quelle: "Pro domo et mundo" Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff), Leipzig - 1912
Gute Ansichten sind wertvoll. Es kommt darauf an, wer sie hat. Liebe und Kunst umarmen nicht was schön ist, sondern was eben dadurch schön wird.
Quelle: "Beim Wort genommen." Kösel-Verlag, München - 1955
Es ist nicht Sitte, eine Frau zu heiraten, die vorher ein Verhältnis gehabt hat. Aber es ist Sitte, mit einer Frau ein Verhältnis zu haben, die vorher geheiratet hat.
Zuerst schnüffelt der Hund, dann hebt er das Bein. Gegen diesen Mangel an Originalität kann man füglich nichts einwenden. Aber daß der Literat zuerst liest, bevor er schreibt, ist trostlos.
Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909
Phantasie ist das Salz in der Suppe der Vernunft.
Eine Frau, die nicht häßlich sein kann, ist nicht schön
Der Maler hat es mit dem Anstreicher gemeinsam, daß er sich die Hände schmutzig macht. Eben dies unterscheidet den Schriftsteller vom Journalisten.
Quelle: "Pro domo et mundo" Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff), Leipzig - 1912
Männliche Phantasie übertrifft alle Wirklichkeit des Weibes, hinter der alle Wirklichkeit des Mannes zurückbleibt. Oder zeitverständlicher gesagt: Der Spekulant überbietet eine Realität, die größer ist als das Kapital.
Quelle: "Pro domo et mundo" Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff), Leipzig - 1912
Eifersüchtige sind Wucherer, die vom eigenen Pfund die höchsten Zinsen nehmen.
Meine Sprache ist die Allerweltshure, die ich zur Jungfrau mache.
Quelle: "Pro domo et mundo" Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff), Leipzig - 1912
Würde ist die konditionale Form von dem, was einer ist.
Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909
Solange es innere Deckung gibt, können einem die Verluste des äußeren Lebens nicht anhaben.
Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909
Die Zudringlichkeit einer Justiz, die die Beziehungen der Geschlechter reglementiert, hat stets noch der ärgsten Unmoral, die vom Strafgesetz nicht zu fassen ist, oder schweren Vergehungen und Verbrechen Vorschub geleistet.
Quelle: "Sittlichkeit und Kriminalität" - Karl Kraus
Es gibt kein unglücklicheres Wesen unter der Sonne als einen Fetischisten, der sich nach einem Frauenschuh sehnt und mit einem ganzen Weib vorlieb nehmen muß.
Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909
Die Schauspielerin ist die potenzierte Frau,
der Schauspieler der radizierte Mann.
Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909