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Karl Kraus

* 28.04.1874 - † 12.06.1936


Zitate von Karl Kraus

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Der Gedankenlose denkt, man habe nur dann einen Gedanken, wenn man ihn hat und in Worte kleidet. Er versteht nicht, daß in Wahrheit nur der ihn hat, der das Wort hat, in das der Gedanke hineinwächst.


Quelle: "Pro domo et mundo" Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff), Leipzig - 1912

Bildung ist das, das die meisten empfangen, viele weitergeben und wenige haben.


Wohltätige Frauen sind oft solche, denen es nicht mehr gegeben ist, wohlzutun.


Die Welt ist ein Gefängnis, in dem Einzelhaft vorzuziehen ist.


Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909

Erotik ist Überwindung von Hindernissen. Das verlockendste und populärste Hindernis ist die Moral.


Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909

Journalist heißt einer, der das, was der Leser sich ohnehin schon gedacht hat, in einer Form ausspricht, in der es eben doch nicht jedes Kommis imstande wäre.


Das Leben geht weiter. Als es erlaubt ist.


Ist der "Masochismus" die Unfähigkeit, anders als im Schmerz zu genießen, oder die Fähigkeit, aus Schmerzen Genuß zu ziehen?


Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909

Wer sehr alt werden will, muß beizeiten damit anfangen.


Es gibt eine Originalität aus Mangel, die nicht imstande ist, sich zur Banalität emporzuschwingen.


Quelle: "Pro domo et mundo" Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff), Leipzig - 1912

Es kommt darauf an, sich zu konzentrieren, dann findet man das Beste. Man kann aus dem Kaffeesatz weissagen, ja man kann sogar im Anblick einer Frau auf Gedanken kommen.


Quelle: "Pro domo et mundo" Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff), Leipzig - 1912

In einen hohlen Kopf geht viel Wissen.


Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909

Wenn man es nicht kann, dann ist ein Roman noch leichter zu schreiben als ein Aphorismus.


Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909

Gesellschaft: Es war alles da, was da sein muß und was sonst nicht wüßte, wozu das Dasein ist, wenn es eben nicht dazu da wäre, daß man da ist.


Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909

So will es die Gesellschaftsordnung: Wenn irgendwo ein Mord geschehen ist, wo zwei Leute auch zu einem Geschlechtsakt zusammengetroffen sind, so werden sie lieber den Verdacht des Mordes ertragen, als den Geschlechtsverkehrs.


Quelle: "Sprüche und Widersprüche" Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst, München - 1909