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Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

* 1940


Rainer Kohlmayer wurde 1940 in Otterbach bei Kaiserslautern geboren.

Kohlmayer ist Professor für Interkulturelle Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Herausgeber der Zeitschrift »Die Schnake«, Autor und Übersetzer von Theaterstücken.

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© Rainer Kohlmayer

Zitate von Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

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Theaterkritik. - Es ist schwieriger, die Nuancen der Oberfläche zu verstehen, als, mit der Sinnfrage bewaffnet, die Oberflächlichkeit zu verurteilen. Wer nicht für Nuancen empfänglich ist, lässt die Realität immer nur durchs grobe Sieb seiner Abstraktionen rinnen und stellt enttäuscht fest, dass wieder nichts für ihn dabei war.


Quelle: "Die Schnake" Ausgaben 15+16
© Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Jungwissenschaftler auf der Suche nach einer Seilschaft. - Sein Aufsatz besteht aus Verbeugungen in alle Himmelsrichtungen und endet mit einem höflich lächelnden Abgang - nach rückwärts auf allen Vieren.


Quelle: "Die Schnake" Ausgaben 15+16
© Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

MBA-Prüfung, Privatuniversität XY. - "Was versteht man unter dem Streben nach sozialer Gerechtigkeit?" "Neid."


Quelle: "Schnakenstiche, Kichererbsen, bittere Pillen" - Die Schnake 49+50 - Oktober 2019
Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Die Ruhe nach der Kafka-Lektüre. - Vor dem Tod fürchtet sich nur, wer sich vor dem Leben furchtet.


Quelle: "Schnakenstiche, Kichererbsen, bittere Pillen" - Die Schnake 49+50 - Oktober 2019
Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Rotkäppchen und Direktor Wolf. - "Vorgesetzter, warum hast du so kleine Ohren?" - "Wie bitte?"


Quelle: "Die Schnake" Ausgaben 15+16
© Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Was aber bleibet, stiften die Dichter. - Früher konnte man in den hinteren Reihen der Hörsäle seinen Namen oder auch seine schrägen Gedanken in die hölzernen Hörsaalbänke ritzen. Es beruhigte mich sehr, als ich in meinem zweiten Semester in Mainz einmal lesen durfte: "0 heiliger Sankt Benedikt, ich bin schon wieder eingenickt." Ich erinnere mich nicht mehr an die Vorlesung, wohl aber an den Spruch.


Quelle: "Schnakenstiche, Kichererbsen, bittere Pillen" - Die Schnake 49+50 - Oktober 2019
Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Les langues inconnues de l’Allemagne. - Abkür-, Begren-, Benut-, Ergän-, Fortset-, Kür-, Sat-, Verhun-, Verlet-, Zerset- und viele andere Zungen.


Quelle: "Schnakenstiche, Kichererbsen, bittere Pillen" - Die Schnake 49+50 - Oktober 2019
Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Freiheit von Forschung und Lehre. - "Wie bitte? Freiheit wovon?"


Quelle: "Die Schnake" Ausgaben 15+16
© Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Müsser und Könner. - Franz Kafka, sich ausquetschend wie eine Zahnpastatube, produziert zwanghaft seine Beschädigungen und die seiner unmittelbaren Lebenswelt: ein Müsser. Thomas Mann, in der Zirkuskuppel des Humanen schwebend und spielerisch die Identitäten wechselnd, veredelt jeden Schmutz der Menschheit ins Ästhetisch-Genießbare. Ein Gourmetkoch, ein Könner.


Quelle: "Schnakenstiche, Kichererbsen, bittere Pillen" - Die Schnake 49+50 - Oktober 2019
Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Multitasker im Boulevardblatt. - Hans Dumpf in allen Gossen.


Quelle: "Schnakenstiche, Kichererbsen, bittere Pillen" - Die Schnake 49+50 - Oktober 2019
Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Die Liebe ist das "Ah!" und " Oh!" des Lebens.


Quelle: "Schnakenstiche, Kichererbsen, bittere Pillen" - Die Schnake 49+50 - Oktober 2019
Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Kunstmarkt. - "Mache ich Kunst gegen den Strich oder auf dem Strich", fragt sich der Künstler gewissenhaft. Der Markt der Massengesellschaft ist egalitär genug, um beide Alternativen zu ermöglichen. Denn - es sind keine mehr.


Quelle: "Die Schnake" Ausgaben 15+16
© Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Das Tier könne sich nicht "bilden" wie der Mensch, denn der sei, im Gegensatz zum Tier, "weltoffen" - behauptet ein Philosoph. Wie kommt es, dass man über das Tier so bestimmt, aber über den Menschen so zögernd und unscharf spricht? Vielleicht weil man das Tier nur von außen, den Menschen aber von innen kennt?


Quelle: "Die Schnake" Ausgaben 15+16
© Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Der Aphorismus ist die Bananenschale im Tempel des Über-Ich.


Quelle: "Schnakenstiche, Kichererbsen, bittere Pillen" - Die Schnake 49+50 - Oktober 2019
Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer

Zahlreiche Erfolge bei der Olympiade. - Statt an Kinder, Kirche, Küche denken die deutschen Frauen jetzt nur an Gold, Silber und Bronze. Sie sind anscheinend immer noch gedopt.


Quelle: "Die Schnake" Ausgaben 15+16
© Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer