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Die Beschränktheit des Geistes erzeugt den Eigensinn, und wir glauben nicht gern, was über das Wahrnehmbare hinausgeht.
Quelle: "Aphorismen, Sentenzen und anderes - nicht nur für Mediziner"
5. bearb. Auflage - Johann Ambrosius Barth Verlag Leipzig - 1988
Es ist weit wirtschaftlicher, freigebig als geizig zu sein.
Die meisten Frauen geben sich mehr aus Schwäche als aus Leidenschaft hin. Deshalb gelangen stürmische Männer öfter ans Ziel, obwohl sie nicht liebenswerter sind als andere.
Kaum einer ist klug genug, um zu erkennen, wie viel Unrecht er getan hat.
Man mag Frauen finden, die nie eine Liebschaft gehabt haben, aber selten welche mit einer einzigen.
In der Reue bedauern wir weniger die böse Tat, sondern fürchten die bösen Folgen.
Wer seine Gesundheit durch allzu strenge Lebensweise zu erhalten sucht, begibt sich damit in eine fortlaufende und langweilige Krankheit.
Man muss zur Ehre unserer Moral zugeben, dass die Menschen in das größte Unglück durch ihre Verbrechen geraten.
Geheuchelte Einfachheit ist Hochstapelei des Geschmacks.
Unser Neid dauert stets länger als das Glück derer, die wir beneiden.
Oft prahlt man mit verbrecherischen Leidenschaften. Der Neid aber ist scheu und verschämt. Ihn zu zeigen, wagt niemand.
Die Philosophen verdammen den Reichtum nur, weil wir ihn schlecht gebrauchen.
Liebe und Klugheit sind nicht füreinander gemacht: Wächst die Liebe, so schwindet die Klugheit.
Man hat nichts davon, wenn man nur jung, aber nicht schön ist, oder nur schön, aber nicht jung.
Nichts sollte unsere Selbstzufriedenheit mehr erschüttern als die Erkenntnis, dass wir verwerfen, was wir früher gebilligt haben.