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Man verscherzt sich alles Vertrauen im Herzen der Kinder und jede Möglichkeit, ihnen etwas zu sein, wenn man sie wegen Vergehen straft, die sie nicht begangen haben, oder auch wenn man leichte Fehler streng ahndet.
Ein findiger Brauch, seiner Frau prächtige Hochzeitsgeschenke zu machen, die einen nichts kosten, weil man sie beim Goldschmied nur geliehen hat.
Bei vielen Leuten ist nur der Name etwas wert. Wenn man sie recht aus der Nähe besieht, taugen sie weniger als nichts, nur aus der Ferne machen sie Eindruck.
Eine Frau, für die wir einst eine tiefe Leidenschaft empfanden und die unsere Neigung unerwidert ließ, mag uns im späteren Leben die wertvollsten Dienste leisten, wir laufen immer Gefahr, undankbar zu sein.
Der Stand der Schauspieler galt bei den Römern für schimpflich, bei den Griechen für ehrbar. Und bei uns? Wir denken über sie wie die Römer und verkehren mit ihnen wie die Griechen.
Ein Gesandter ist ein Chamäleon, ein Proteus. Einem geschickten Spieler gleich, lässt er sich oft nichts von seiner Laune und Stimmung anmerken... Dann wieder weiß er eine Gemütsverfassung vorzutäuschen.
Das Verlangen, zu besitzen und seine Habe zu vergrößern, lässt den Menschen keine Ruhe. Die Galle schmerzt, der Tod kommt heran, und mit welkem Gesicht und altersschwachen Füßen sagt man noch: Ach, mein Vermögen, meine angelegten Gelder!
Der darf vom Freunde annehmen, dem das Empfangen die gleiche Freude bereitet wie dem Freunde das Schenken.
Schurken glauben leicht, daß andere es sind.
Ein Mensch, der eine Zeitlang das Leben eines Intriganten geführt hat, kann ohne Umtriebe nicht mehr bestehen: Jede andere Form des Daseins scheint ihm schal.
Es ist schlimm, wenn man weder genug Verstand hat, um gut zu reden, noch genug Selbsterkenntnis hat, um zu schweigen.
Ihr sagt, man solle bescheiden sein, wohl geartete Menschen werden gerne damit einverstanden sein: Sorg nur dafür, dass man die nicht ausnutzt, die aus Bescheidenheit nachgeben, und die nicht niedertritt, die fügsam sind.