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Jean de La Bruyère

* 16.08.1645 - † 10.05.1696


Zitate von Jean de La Bruyère

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Es gibt Menschen, die einen Augenblick früher sprechen, als sie denken.


Der Tod, welcher der Hinfälligkeit zuvorkommt, erscheint zu günstigerer Zeit als der, welcher sie beendet.


Es ist keine Schande und kein Fehler, wenn ein junger Mann eine ältere Frau heiratet: Er kann es aus Klugheit, aus Vorsicht tun.


Jedermann sagt von einem Gecken, dass er ein Geck sei, aber niemand wagt, es ihm offen zu erklären, er stirbt, ohne es zu wissen und ohne, dass es ihn jemand hätte entgelten lassen.


Es gibt für den Menschen nur ein wahres Unglück: sich schuldig zu fühlen und sich etwas vorzuwerfen zu haben.


Es ist eine übertriebene Zuversicht der Eltern, alles von der guten Erziehung ihrer Kinder zu erhoffen, und ein großer Irrtum, gar nichts davon zu erwarten und sie deshalb zu vernachlässigen.


Nächst der Urteilskraft sind Diamanten und Perlen die größte Seltenheit auf Erden.


Im Schoß der Familien herrschen oft Misstrauen, Eifersüchtelei und Abneigungen, während uns ein zufriedenes, einträchtiges und heiteres Äußeres täuscht und einen Frieden vermuten lässt, der gar nicht vorhanden ist.


Man ist so wenig Herr darüber, immer zu lieben, wie man es in der Gewalt hatte, nicht zu lieben.


Ein wesentlicher Umstand bei der Gerechtigkeit, die man anderen schuldet, ist, daß man sie ihnen sogleich und ohne Aufschub widerfahren läßt.


Die vollendete Form der Neuigkeitskrämerei ist das hohle Geschwätz über Politik.


Wer meint, er sei nicht zum Glück geboren, könnte doch wenigstens am Glück seiner Freunde oder Angehörigen teilhaben. Aber Missgunst raubt ihm auch diese letzte Möglichkeit.