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Welke Rosen
In einem Buche blätternd, fand
ich eine Rose welk, zerdrückt,
und weiß auch nicht mehr, wessen Hand
sie einst für mich gepflückt.
Ach, mehr und mehr im Abendhauch
verweht Erinn’rung; bald zerstiebt
mein Erdenlos, dann weiß ich auch
nicht mehr, wer mich geliebt.
Blick einem Weibe, das dich liebt, Ins Auge, und dein Gram zerstiebt.
Töricht haschen wir auf Erden
nach des Glückes Irrlichtschein;
wer sich quält, beglückt zu werden,
hat die Zeit nicht, es zu sein.
Viele suchen ihr Glück, wie sie einen Hut suchen, den sie auf dem Kopf tragen.
Wie sehr ich dein, soll ich dir sagen?
ich weiß es nicht und will nicht fragen;
Mein Herz behalte seine Kunde,
Wie tief es dein im Grunde.