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Zitate von Nikolaus Lenau
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Auf dem Teich, dem regungslosen,
weint des Mondes holder Glanz,
flechtend seine bleichen Rosen
in des Schilfes grünen Kranz.
Weinend muß mein Blick sich senken:
durch die tiefste Seele geht
mir ein süßes Deingedenken,
wie ein stilles Nachtgebet.Blick in den Strom
Sahst du ein Glück vorübergehn,
das nie sich wiederfindet,
Ist’s gut in einen Strom zu sehn,
wo alles wogt und schwindet.
O, starre nur hinein, hinein;
Du wirst es leichter missen,
Was dir, und soll’s dein Liebstes sein,
Vom Herzen ward gerissen.
Blick unverwand hinab zum Fluß,
Bis deine Tränen fallen,
Und sieh durch ihren warmen Guß
Die Flut hinunterwallen.
Hinträumend wird Vergessenheit
Des Herzens Wunde schließen;
Die Seele sieht mit ihrem Leid
Sich selbst vorüberfließen.Wenn so ein gutes Weib kocht, brät und schürt Und in den Topf den Wunsch des Herzens rührt, dass es den Gästen schmecke und gedeihe, Das gibt den Speisen erst die rechte Weihe!
Wer sich quält, beglückt zu werden, hat die Zeit nicht, es zu sein.
An die Entfernte
Diese Rose pflück ich hier,
In der fremden Ferne;
Liebes Mädchen, dir, ach dir
Brächt ich sie so gerne!
Doch bis ich zu dir mag ziehn
Viele weite Meilen,
Ist die Rose längst dahin,
Denn die Rosen eilen.
Nie soll weiter sich ins Land
Lieb von Liebe wagen,
Als sich blühend in der Hand
Läßt die Rose tragen;
Oder als die Nachtigall
Halme bringt zum Neste,
Oder als ihr süßer Schall
Wandert mit dem Weste.