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Nikolaus Lenau

* 13.08.1802 - † 22.08.1850


Zitate von Nikolaus Lenau

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Wer sich quält, beglückt zu werden, hat die Zeit nicht, es zu sein.


Blick in den Strom
Sahst du ein Glück vorübergehn,
das nie sich wiederfindet,
Ist’s gut in einen Strom zu sehn,
wo alles wogt und schwindet.
O, starre nur hinein, hinein;
Du wirst es leichter missen,
Was dir, und soll’s dein Liebstes sein,
Vom Herzen ward gerissen.
Blick unverwand hinab zum Fluß,
Bis deine Tränen fallen,
Und sieh durch ihren warmen Guß
Die Flut hinunterwallen.
Hinträumend wird Vergessenheit
Des Herzens Wunde schließen;
Die Seele sieht mit ihrem Leid
Sich selbst vorüberfließen.


Blick einem Weibe, das dich liebt, Ins Auge, und dein Gram zerstiebt.


Töricht haschen wir auf Erden
nach des Glückes Irrlichtschein;
wer sich quält, beglückt zu werden,
hat die Zeit nicht, es zu sein.


Nie soll weiter sich ins Land
Lieb von Liebe wagen,
Als sich blühend in der Hand
Läßt die Rose tragen.