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Paul Anton de Lagarde

* 02.11.1827 - † 22.12.1891

Foto des Autors: Paul Anton de Lagarde
[Public domain], via Wikimedia Commons

Zitate von Paul Anton de Lagarde

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Alles, was existiert, dient der Entwicklung der Menschenseele; sobald es aufhört, als in diesem Dienst stehend zu walten, ist es ein Götze.


Das Ideal ist kein Leckerbissen, sondern tägliches Brot. Daraus ergibt sich für mich die Folgerung, daß die Idealität aus den Dingen des alltäglichen Lebens erwachsen muß.


Zu Gott gelangt man nicht durch die Furcht, nicht durch das Gefühl der Abhängigkeit, nicht durch den Verstand, nicht durch das Fürwahrhalten oder Glauben, sondern nur durch das Bestreben besser zu werden, weil nur dieses auf das Gute hinauswill, das mit Gott eines und dasselbe ist.


Chemisch reines Wasser ist ungesund; chemisch reines Wissen ist tödlich. Wie zum Wasser der Sauerstoff der Luft, so muß zum Wissen die Persönlichkeit hinzutreten, um es verdaulich zu machen.


Nicht human sollen wir sein, sondern Kinder Gottes; nicht liberal, sondern frei; nicht konservativ, sondern deutsch; nicht gläubig, sondern fromm; nicht Christen, sondern evangelisch; das Göttliche in jedem von uns leibhaftig lebend, und wir alle vereint in einem sich ergänzenden Kreis. Keiner wie der andere und keiner nicht wie der andere.


Das Ideal ist nicht über den Dingen, sondern in den Dingen: wie Gott nicht bloß sonntags von neun bis elf in der Kirche, sondern jederzeit und überall ist und gefunden werden kann.


Unsere Jugend beherrscht keine Sprache, sie kennt keine Literatur, sie hat nicht einmal die Hauptwerke unserer großer Dichter wirklich in Ruhe gelesen und zu verstehen gesucht: aber sie hat die Quintessenz alles dessen, was je gewesen ist, in der Form von Urteilen zugefertigt erhalten, und sie stirbt am Ende ihrer Schulzeit vor Langeweile.