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Jede Krankheit hat ihren besonderen Sinn, denn jede Krankheit ist eine Reinigung, man muß nur herausbekommen, wovon. Es gibt darüber sichere Aufschlüsse, aber die Menschen ziehen es vor, über hunderte und tausende fremder Angelegenheiten zu lesen und zu denken. Sie wollen die tiefen Hieroglyphen ihrer Krankheit nicht lesen lernen.
Zwischen Weinen und Lachen schwingt die Schaukel des Lebens,
zwischen Weinen und Lachen fliegt in ihr der Mensch.
Bemerke, wie die Tiere das Gras abrupfen. So groß ihre Mäuler auch sein mögen, sie tun der Pflanze selbst nie etwas zuleide, entwurzeln sie niemals. So handle auch der starke Mensch gegen alles, was Natur heißt, sein eigenes Geschlecht voran. Er verstehe die Kunst, vom Leben zu nehmen, ohne ihm zu schaden.
Quelle: "Aphorismen und Spruche." R. Piper. Verlag, München - 1951
Wer in das, was von Göttlich-Geistigem heute erfahren werden kann, nur fühlend sich versenken, nicht erkennend eindringen will, gleicht dem Analphabeten, der ein Leben lang mit der Fibel unterm Kopfkissen schläft.
So wie der winzige Same in die Erde fällt, um die Urpflanze zu wiederholen - und nicht nur zu wiederholen - so ist der Mensch ein Samenkorn Gottes. Die Sonne aber, die ihn reift, ist Christus.
Man will die deutsche Volksseele erstarken sehen, indem sie sich mehr abschließen und begrenzen soll, und vergisst, dass gerade das Unbegrenztseinwollen, das über engen Nationalitätsschranken Stehenwollen ihre Haupteigentümlichkeit ist.
Es schadet nicht gar so viel, wenn Leute in der Kirche sanft einnicken, denn das Übersinnliche findet auch so einen gewissen Eingang in sie und oft besser als durch den kleinen Verstand.
Gespräch ist gegenseitige distanzierte Berührung.
Wenn ich so die kleinen Dampfer die riesigen Kähne vorüberschleppen sehe, muss ich immer an den Dichter und das Publikum denken.
Jede gründliche Erfahrung muss mit eigenem Leben bezahlt werden- und mit fremdem.
Was du andern zufügst, das fügst du dir zu.
Quelle: "Aphorismen und Spruche." R. Piper. Verlag, München - 1951
Mag dir dies und das geschehn,
lerne still darüber zu stehn,
sieh dir selber schweigend zu,
bis das wilde Herz in Ruh.