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Alexander Moszkowski

* 15.01.1851 - † 26.09.1934


Zitate von Alexander Moszkowski

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Wir schaffen in unserer Muttersprache Neuworte, soviel uns gutdünkt, die Vorsichtigen in bescheidener, die Wagemutigen in verstärkter Anzahl. Etliche Draufgänger haben sich in diese Beschäftigung geradezu berufsmäßig eingelebt: sie fabrizieren Worte, wie man einen Bedarfsartikel herstellt, auf Zeit, nach Dutzenden, verwenden sie im Eigenbetrieb und warten auf andere, die sie ihnen abnehmen, was sich allerdings nicht sehr häufig ereignet.


Quelle: "Das Geheimnis der Sprache, Kurzes und Längeres zur Sprachweisheit" - 1923

Wenn daher von "Anekdoten, die lügen", gesprochen wird, so ist diese Bezeichnung niemals als Vorwurf, als eine Bemakelung zu verstehen. Es soll damit nur angedeutet werden, daß sie in die große Rubrik "Treppenwitz der Weltgeschichte" gehören, ihre Lüge führt keinen Einsichtigen irre, und in ihrer Güte bleiben sie zahllosen überlieferten Wahrheiten überlegen.


Wenn ein Unkundiger statt vier Wochen Esperanto zu üben, die nämlichen vier Wochen Englisch oder Französisch paukt, so wird er zwar von diesen Sprachen nur ein Minimum in Besitz bekommen, aber mit diesem Wenigen in der Welt sehr viel weiter reichen, als mit dem Höchstbesitz von Esperanto.


Quelle: "Das Geheimnis der Sprache, Kurzes und Längeres zur Sprachweisheit" - 1923

Wenn wir verschiedene Sprachen genau vergleichen, so werden wir finden, daß, wenn sie auch Wörter haben, die den Wörterbüchern zufolge einander entsprechen sollen, doch unter dem Namen komplexer Ideen kaum einer von zehnen genau dieselbe Idee vertritt wie das Wort, womit er in den Wörterbüchern übersetzt wird.


Es liegt kein vereinzeltes Goldkorn im Sande. Finden sich ihrer nicht mehrere, so war’s ein Messingsplitter.


Quelle: "Das Geheimnis der Sprache, Kurzes und Längeres zur Sprachweisheit" - 1923