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Wirklichkeit is immer das schönste Zeugnis für die Möglichkeit.
Quelle: "Der Talisman" Johann Nepomuk Nestroy - 1840
Glücklich sein ist bei weitem nicht dasselbe, als aufhören unglücklich zu sein.
Der strebsame Mensch muß nichts fürchten, wenig glauben und alles hoffen.
Wenn man verstimmte Frauen, notabene solche, die nicht auf Präsente anstehen, umstimmen will, so g’hören zwei Stimmschlüssel dazu; der eine heißt imponieren, der andere niederknien!
Quelle: "Das ist klassisch!" Nestroy-Worte, herausgegeben von Egon Friedell, Wiener Drucke - 1922
Heiratsfähige Töchter sollte man eigentlich »Ringkämpferinnen« nennen.
Ich hab mit der Leni ein Verhältnis g’habt, und wenn ich alles Frühere nur Amourschaften heiße, so war sie meine erste Liebe!
Quelle: "Heimliches Geld, heimliche Liebe" Johann Nepomuk Nestroy
Wenn alle Stricke reißen, häng ich mich auf, aber auch erst dann.
Zum Glück gibts nur zwei Wege; entweder sich so hoch erheben, daß einem die Welt winzig erscheint, oder sich niederlassen in eine tiefe Furche, wo einem jeder Grashalm als etwas Großes erscheint.
Ich hätt sollen ein Bäck werden, aber so ein schlaftrunkenes Mehlgespenst hat immer etwas Mitleiderregendes und Unheimliches für mich gehabt; denn wenn ein Bäck auch keinen Geist hat, so hat er doch viel von einem Geist: er ist weiß, geht um bei der Nacht und sehnt sich nach Ruhe, die ihm nimmer wird – das sind offenbar die Haupteigenschaften von einem Geist.
Quelle: "Der Unbedeutende" Johann Nepomuk Nestroy - 2782
I laß mir mein Aberglaub’n
Durch ka Aufklärung raub’n,
’s is jetzt schön überhaupt,
Wenn man an etwas no glaubt.
Quelle: "Höllenangst" Johann Nepomuk Nestroy - 1849
Der Teufel is überhaupt nicht das Schlechteste, ich laß mich lieber mit ihm als mit manchem Menschen ein. Er ehrt das Alter, seine Großmutter steht hoch in Ansehen bei ihm, das is halt a schöner Charakterzug. Er halt aufn Handschlag, man siehts, daß er viel mit die Ritter z’ tun g’habt, er erfüllt seine Verträge weit prompter als manch irdischer Schmutzian; freilich nachher am Verfallstag, da kommt er auf d’ Minuten, Schlag zwölfe, holt sich seine Seel und geht wieder schön ordntlich nach Haus in seine Höll; ’s is halt a Geschäftsmann, wie sich’s gehört.
Quelle: "Höllenangst" Johann Nepomuk Nestroy - 1849
Die Greise gleichen darin den Kindern, daß sie sich von einem neuen Glücke schnell hinreißen lassen, allein wenn sie es verlieren, so vermögen sie sich nicht darüber zu trösten wie die Kinder, sondern werden wieder Greise und sterben.