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Es gibt wohl viele, die ganz stolz den Selbstmord eine Feigheit nennen. Sie sollen’s erst probieren; hernach sollen’s reden.
Quelle: "Der Schützling" Johann Nepomuk Nestroy - 1847
Da ich nicht stolz sein konnte, bin ich demütig geworden, um mir die Scham zu ersparen, niederträchtig zu werden.
Bei den Männern gibt es keine Menschenkenntnis; denn wenn man sie kennt, lernt man sie als Unmenschen kennen.
Quelle: "Der Färber und sein Zwillingsbruder" Johann Nepomuk Nestroy - 1840
Bei der Lieb muß man die Augen niederschlagen, und da geschieht’s denn leicht, daß sie auf einen Gegenstand fallen, der unter einem ist.
Quelle: "Das ist klassisch!" Nestroy-Worte, herausgegeben von Egon Friedell, Wiener Drucke - 1922
Ein roher Mann, wird er auch noch so sehr am Feuer der Liebe gebraten, es wird nie etwas Genießbares d’raus.
Wenn der sich’s Brot verdienen müßt – ! Für manchen Menschen is es a wahres Glück, wenn er a Graf is!
Quelle: "Mein Freund" Johann Nepomuk Nestroy - 1851
Schon Seneca sagt: "Zwischen eingeladen werden und eingeladen werden is ein Unterschied, als wie zwischen Kuß und Ohrfeigen." Die Art und Weise, wie man eingeladen wird, is wirklich ein Zauberspruch, denn es werden dadurch oft Knödel in Ananas, oft aber auch Fasan in Kuttelfleck’ verwandelt.
Quelle: "Das ist klassisch!" Nestroy-Worte, herausgegeben von Egon Friedell, Wiener Drucke - 1922
Öffnen Sie der Begierde eines Menschen das Tor der Erfüllung, und Sie werden sehen, welch ein unabsehbares Heer von Wünschen er hereinsendet, und dann ist es erst noch die Frage, ob er sich dabei glücklich fühlt.
Quelle: "Das ist klassisch!" Nestroy-Worte, herausgegeben von Egon Friedell, Wiener Drucke - 1922
Der Staat ist nichts als die
multiplizierte Urhorde.
Wenn ich nur die Dichter, die die Wiesen einen Blumenteppich, die den Rasen rasenderweise ein schwellendes grünes Sammetkissen nennen, wenn ich a die nur drei Stund’ lang barfuß herumjagen könnt’ in der so vielfältig und zugleich so einfältig angeverselten Landnatur, ich gebet was drum.
Quelle: "Das ist klassisch!" Nestroy-Worte, herausgegeben von Egon Friedell, Wiener Drucke - 1922
Processe sind die Blumen, die am üppigsten auf den Gräbern reicher Leute blühen. Schau’n Sie, ich nehmet gar kein Geld, aber ’s Geld braucht man halt zum Leben, und leben tu ich in einemfort, also brauch’ ich auch in einemfort Geld.
Es brennt mich im Sack, das Sündengeld! Ich werd es wechseln lassen und unter mein übriges mischen, daß ich’s gar nicht mehr auseinanderkenn.
Quelle: "Nur keck!" Johann Nepomuk Nestroy - 1855, herausgegeben 1923