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Was ist eine Eheversprechen? Ein Versprechen von dem sich a gescheites Mädl eh’ nix verspricht. Heiraten muß man prima furia, es muß der Labetrunk sein, den man im ersten Durst auf den heißen Stein der Liebe schütt’. Wie’s nicht auf ein Zug geht, so merkt man’s, daß man in d’Hitz trinkt, und laßt sich Zeit’, bis die ganze G’schicht abg’standen is.
Nein, ich kenn’ keinen Nebenmenschen, nur wer sich selber für den Hauptmenschen halt’t, schaut alle andern für Nebenmenschen an.
Die Gefahr sucht sich in der Regel Opfer, die ringen mit ihr, mit kleinen Bubn gibt sie sich net ab.
Quelle: "Der Unbedeutende" Johann Nepomuk Nestroy - 2782
Man soll die Verwirrungen des Geistes nicht für ein Bedürfnis des Herzens halten.
Wahrheit ist das Erhabenste - drum kann man’s nicht jedem auf die Nase binden.
Ich zweifle noch immer ... na ja, warum soll ich denn nicht zweifeln, wenn’s mir eine Erleichterung verschafft? Zweifeln kann man an allem, und unter zehnmal zweifelt man neunmal mit vollem Recht!
Quelle: "Höllenangst" Johann Nepomuk Nestroy - 1849
Ich hab mit der Leni ein Verhältnis g’habt, und wenn ich alles Frühere nur Amourschaften heiße, so war sie meine erste Liebe!
Quelle: "Heimliches Geld, heimliche Liebe" Johann Nepomuk Nestroy
An einer fremden Hochzeit hab’ ich nie etwas Widerliches gefunden.
Quelle: "Das ist klassisch!" Nestroy-Worte, herausgegeben von Egon Friedell, Wiener Drucke - 1922
Zu was Geld verschwenden auf Hausherrnbereicherung? Ein Hausherr ist eh’ ein glücklicher Mensch, wann man ihm an Zins auch noch zahlet, das wär’s ja! – ’s Leben ’s erste. Wohnen kann der Mensch auch unter freiem Himmel, ich hab’ das schon probiert, aber von dem leben, was der Himmel frei gibt, ... von der Luft ... da is noch jeder Versuch gescheitert.
Quelle: "Das ist klassisch!" Nestroy-Worte, herausgegeben von Egon Friedell, Wiener Drucke - 1922
Wenn die Kinder einmal groß geworden sind, da zeigt sich’s dann, wie wenige unter einem glücklichen Gestirne geboren sind. Eigentlich gibt’s jetzt keine Sterne mehr, sie geben sich wenigstens nicht mehr ab mit uns. Wie die Welt noch im Finstern war, war der Himmel so hell, und seit die Welt im Klaren ist, hat sich der Himmel verfinstert.
Quelle: "Der Schützling" Johann Nepomuk Nestroy - 1847
Ein Narreng’wand wird immer besser zahlt als ein vernünftiger Anzug.
Quelle: "Das ist klassisch!" Nestroy-Worte, herausgegeben von Egon Friedell, Wiener Drucke - 1922
Die Welt soll mich für alles, meinetwegen auch für einen alten Sünder, nur nicht für einen alten Esel halten.