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Die Zeit für kleine Politik ist vorbei. Schon das nächste Jahrhundert bringt den Kampf um die Erdherrschaft.
Nichts ist so vollständig vergangen, wie eine vergangene Empfindung. Wir können, wie einem fremden Menschen gegenüber, nur noch von ihren Äußerungen auf uns selbst schließen.
Die Idee, Vorurteile finden zu müssen, kann zum Vorurteil werden. Der Hang, Entdecker von Vorurteilen zu sein, wird leicht auch der Erfinder von Vorurteilen.
An den ehrbaren Menschen stoßen mich eine Menge Dinge ab; und seid gewiß, es sind nicht nur die bösen.
Wie du auch bist, so diene dir selber als Quelle der Erfahrung!
Man liebt nicht den Menschen, sondern die Vorstellung, die man von ihm hat.
Das Letzte, was ein guter Autor bekommt, ist Fülle; wer sie mitbringt, wird nie ein guter Autor werden. Die edelsten Rennpferde sind mager, bis sie von ihren Siegen ausruhen dürfen.
Es gibt keine andere Kunstperiode, in der sich die so genannte Bildung und die eigentliche Kunst so befremdet und abgeneigt gegenübergestanden hätten, als wir das in der Gegenwart mit Augen sehen. Wir verstehen es, warum eine so schwächliche Bildung die wahre Kunst haßt; denn sie fürchtet durch sie ihren Untergang.
Quelle: "Lob der Erziehung. Aphorismen für Pädagogen" Hrsg. Winfried Hönes, Wiesbaden - 1988
Um sich selbst ins richtige Licht setzen zu können, muss man die anderen in den Schatten stellen.
Auch der Mutigste von uns hat nur selten den Mut zu dem, was er eigentlich weiß.
Heute möchte sich ein Erkennender leicht als Thierwerdung Gottes fühlen.
A discerning one might easily regard himself at present as the animalization of God.
Quelle: "Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer Philosophie der Zukunft." - 1886
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Man verlernt die Menschen, wenn man unter Menschen lebt: Zu viel Vordergrund ist an allen Menschen was sollen da weitsichtige, weitsüchtige Augen!
Im Verkehre mit Gelehrten und Künstlern verrechnet man sich leicht in umgekehrter Richtung: man findet hinter einem merkwürdigen Gelehrten nicht selten einen mittelmässigen Menschen, und hinter einem mittelmässigen Künstler sogar oft — einen sehr merkwürdigen Menschen.
In intercourse with scholars and artists one readily makes mistakes of opposite kinds: in a remarkable scholar one not infrequently finds a mediocre man; and often, even in a mediocre artist, one finds a very remarkable man.
Quelle: "Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer Philosophie der Zukunft." - 1886
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die Philosophie ist eine Art Rache an der Wirklichkeit.
Niemand dankt dem geistreichen Menschen die Höflichkeit, wenn er sich einer Gesellschaft gleichstellt, in der es nicht höflich ist, Geist zu zeigen.