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Wir irren alle und leben in Irrtümern und können sie nicht vermeiden. Was wir aber können, das ist, sie aufzusuchen und inne zu werden und sie dadurch in unsere besten Lehrer zu verwandeln.
Quelle: "Aphorismen" - 1905
Verlag Georg Müller, München und Leipzig
Die meisten Menschen können nicht messen, weder auf dem Gebiet der Kunst, noch der Menschenkenntnis, und darum die mittleren von den höchsten Werten nicht unterscheiden.
Quelle: "Aphorismen" - 1905
Verlag Georg Müller, München und Leipzig
G… gehört zu jenen Schriftstellern, welche das Bedürfnis haben, dem Kohl ihres Hauptwerkes jeden Monat einige Blätter hinzuzufügen.
Quelle: "Aphorismen" - 1905
Verlag Georg Müller, München und Leipzig
Unser ganzes Leben hindurch zieht die Erde an uns, als wollte sie uns Flüchtlinge wieder haben, und endlich bekommt sie uns auch.
Quelle: "Aphorismen" - 1905
Verlag Georg Müller, München und Leipzig
Wir können uns nicht selbst mit Vorsatz überraschen. Aber in dem, was unsere eigene Seele uns aus dem unbekannten Dunkel ihres Arbeitsraumes überreicht, erleben wir dieselbe Überraschung, als ob ein Fremder sie uns verbreitet hätte.
Quelle: "Aphorismen" - 1905
Verlag Georg Müller, München und Leipzig
Für die größten Tragödien, welche Leidenschaft und Niedertracht in der Welt aufführen, kann nur ein Gott den Humor aufbringen.
Quelle: "Aphorismen" - 1905
Verlag Georg Müller, München und Leipzig
Es kommt die Zeit in unserem Leben, in welcher wir mit Lächeln auf unsere eigene Vergänglichkeit herabblicken und den Tag, an dem sie sich erfüllen wird, nicht für wichtiger erachten als denjenigen, an dem irgend ein bescheidenes kleines Tier sein Ende erleidet. Es ist die Zeit, in der wir uns so tief in das unauslöschliche Leben der Welt hinein empfunden haben, daß wir über der kleinen Trauer unseres Todes die unendliche Heiterkeit ewigen Lebens strahlen fühlen.
Quelle: "Aphorismen" - 1905
Verlag Georg Müller, München und Leipzig
Es ist mir manchmal ein Mensch, den ich vergeblich eine Wahrheit zu eröffnen suchte, vorgekommen, wie ein Mann, dem ich auf den Gaul helfen wollte, der aber immer wieder drüben herunter fiel.
Quelle: "Aphorismen" - 1905
Verlag Georg Müller, München und Leipzig
Das Publikum verhält sich gegenüber den Künsten, wie jener Bauer gegenüber dem Schnepfendreck: "Schmeck wie du willst, ich weiß, daß du gut bist."
Quelle: "Aphorismen" - 1905
Verlag Georg Müller, München und Leipzig
Äußerlicher Adel braucht Gesellschaft, um etwas vorzustellen, innerer braucht Einsamkeit.
Quelle: "Aphorismen" - 1905
Verlag Georg Müller, München und Leipzig