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Zarko Petan

* 27.03.1929


Žarko Petan, eigentlich Zharko Pehtan, wurde am 27. März 1929, als zweiter Sohn des Gastwirtes Josip Pehtan und dessen Ehefrau Slavka (geb. Mermolja), in Ljubljana (Laibach) geboren.

Gemeinsam mit seinem sechs Jahre älteren Bruder Bogdan wuchs er in Ljubljana auf. Von 1935 bis 1939 besuchte Žarko Petan die Volksschule in Zagreb, ab 1939 wechselte auf das Gymnasium Senj (Kroatien) und von 1941 bis 1943 besuchte er das Gymnasium in Zagreb.

Bereits 1940 war die Familie nach Maribor übergesiedelt, wo sein Vater das Cafehaus "Astoria" gekauft hatte. Žarko Petan und sein Bruder Bogdan blieben jedoch in Senj.

Nachdem Deutsche und Italienische Truppen 1941 Jugoslawien okkupierten, flüchtete die Familie nach Zagreb, das Cafehaus "Astoria" des Vaters wurde von den Nationalsozialisten enteignet.

1943 siedelte die Familie nach Triest, wo Žarko Petan Mitglied der Antifaschistischen Jugendorganisation wurde. Nach dem Krieg kehrte die Familie nach Maribor zurück und Žarko Petan holte hier seine, durch den Krieg, verloren Schuljahre im Partisanengymnasium nach. Das Letzte Schuljahr von 1946 bis 1947 absolvierte Žarko Petan am Mariborer Gymnasium und schloss dieses mit der Matura ab.

Ebenfalls in Maribor lernte Žarko Petan 1946 Vera Obersnel kennen, die beiden heirateten am 27. Januar 1952 in Ljubljana. Aus dieser Ehe ging die gemeinsame Tochter Jasmin hervor, die als Journalistin arbeitet.

Nach dem Ende des II. Weltkrieges, durfte sein Vater das Cafehaus "Astoria", das während des Krieges von den Nazis an einen Österreicher verkauft worden war, zurück kaufen. Bereits 1946 wurde sein ein weiteres mal enteignet, diesmal von den Kommunisten. Er musste das Cafehaus aufgeben und im Alter von 54 Jahren wieder arbeiten, obwohl er eigentlich in den Ruhestand gehen wollte. Er arbeitete daraufhin in einem Gasthaus in Lubliana, und wohnte bei seinem Sohn Žarko in einem Studentenzimmer, der zu dieser Zeit in Lubliana studierte.

Žarko Petan trat zu dieser Zeit aus dem Kommunistischen Jugendverband in Maribor aus.

Žarko Petan studiert von 1947 bis 1951 an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Ljubljana, konnte nach deren Abschluss jedoch keine Arbeit finden und fing daraufhin an für Zeitungen zu schreiben.

Von 1953 bis 1957 studierte er dann an der Akademie für Theater in Ljubljana.

1958 wurde er dann zum Militärdienst einberufen und 1959 als Soldat in Novi Sad wegen angeblicher Spionage verhaftet und in Belgrad inhaftiert. 1960 wurde der Prozess vor dem Militärgerichtshof in Belgrad eröffnet und Žarko Petan wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Er legte daraufhin Beschwerde ein, die Revision des Verfahrens führte 1961 zum Freispruch und Žarko Petan wurde nach 18 Monaten, von denen er 10 Monate in der Dunkelkammer verbracht hatte, aus dem Gefängnis entlassen. Erst jetzt erfuhr er vom Tod seines Vaters, der während der Gefangenschaft verstorben war. Diesen Lebensabschnitt beschrieb er später in seinem autobiographischen Werk "Preteklost" ("Vergangenheit").

Ab 1975 war er Direktor des Slowenischen Nationaltheaters in Ljubljana. Von 1994 bis 1997 war Žarko Petan Generaldirektor des slowenischen Fernsehens und Rundfunks.

Als Theaterregisseur führte er bei 122 Theaterstücken in Slowenien, und in allen ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken, bei 30 davon in Österreich, in der Schweiz, in Italien, Deutschland und Polen Regie.

Der Autor, Regisseur und Journalist verfasste eine Reihe von Hörspielen, Romanen und zahlreiche Aphorismen, die ihn weit über Slowenien hinaus bekannt machten; seine Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

Veröffentlichungen:

  • "Mit leerem Kopf nickt es sich leichter." Satirische Aphorismen. – Graz-Wien 1979
  • "Himmel in Quadraten." Aphorismen und kleine Prosa. – Graz-Wien 1981
  • "Vor uns die Sintflut." Aphorismen. Graz-Wien – 1983
  • "Die Geburt des Vergessens." Roman. Graz-Wien – 1987
  • "Viele Herren von heute waren gestern noch Genossen." Neue Aphorismen. – Graz-Wien 1990
  • "Das herrliche Leben des Jozip B. Tito. Eine Farce in Prosa." – Graz-Wien 1992
  • "Vergangenheit." – kitab-Verlag 1992
  • "Die Welt in einem Satz." Neue Aphorismen und kleine Lyrik. – Graz-Wien 1994
  • "Von morgen bis gestern." Gesammelte Aphorismen. – Graz-Wien 1997
  • "Die Wege werden kürzer." Gedichte. – Klagenfurt 1997
  • "Lachen streng verboten. Enzyklopädie des Humors." – Graz-Wien 1999
  • "Über den Rand der Welt." Lebenserzählung. – Wien 2000
  • "Lachen Sie behutsam!" Aphorismen – kitab-Verlag 2003
  • "Der lustige Diktator, Eine Farce in Prosa" - kitab-Verlag 2007

Foto des Autors: Zarko Petan
Quelle & Rechte:
aphoristiker-archiv.de

Zitate von Zarko Petan

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Jetzt bin ich Ex-Antikommunist.


© Žarko Petan

In der Politik hat das Schweigen manchmal ein Echo.


© Žarko Petan

Der Regisseur ist Gott im Theater, aber die Schauspieler sind leider Atheisten.


© Žarko Petan

Je schwächer die Argumente, desto lauter muss man sie vertreten.


© Žarko Petan

Das Schiff wird bestimmt untergehen, die Ratten kaufen schon Motorboote.


© Žarko Petan

Er denkt mit dem Kleinhirn.


© Žarko Petan

Ich bin immer skeptisch, wenn ich lese, dass Uniformierte die Zivilisation verteidigen.


© Žarko Petan

Der moderne verlorene Sohn geht erst gar nicht von zu Hause fort.


© Žarko Petan

Nach Tito tuttifrutti!


© Žarko Petan

In politischen Dialogen kommen Monologe sehr häufig vor.


© Žarko Petan