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Manfred Poisel

* 21.05.1944


Geboren 1944 in Ostrava (Mährisch Ostrau), heute Tschechien. Mein Vater nach russischer Gefangenschaft und anschließender Vertreibung in Heidelberg gelandet. Somit Kindheit und Jugend in Heidelberg verbracht. Romantisch geprägt. Im Neckar Schwimmen gelernt. Im Stadtteil Handschuhsheim aufgewachsen: als Kind in den Burggraben der dortigen Ritterburg (Tiefburg) geklettert und erste Mutproben bestanden. Kurpfälzer-Dialekt gelernt: meine erste Fremdsprache! Später dann amerikanisch: GIs traf man überall an und man kam schnell mit ihnen ins Gespräch; Englisch hatte ich schon in der Schule. Hurra!!, eines Tages entdeckte ich bei uns eine Schreibmaschine. Das Gerät faszinierte mich. Ich fing an, darauf zu tippen. Schrieb einen Zeitungsartikel mit der Headline „Untergang der Pamir“ ab. Dabei hatte ich Herzklopfen.

Traumberuf „Zeitungsreporter“

Ich schaffte es, einen Job als Redaktionsvolontär bei der Rhein-Neckar-Zeitung in Heidelberg zu ergattern. Da schrieb ich schon fließend Maschine. Das machte mir Spaß. Und es schien meine Zukunft zu werden. Doch ich entdeckte die Werbung, war schon bald Student an der Werbefachlichen Akademie in München und schloss nach zwei Jahren erfolgreich ab. Meine Stärke war das Schreiben – so wurde ich Werbetexter. Meine Texter-Karriere begann in einer damals nicht zu übersehenden Werbeagentur in München: bei Carl Gabler. Auch schrieb ich für „Insel-Film“ in München als Drehbuchautor für Werbespots. (z.B. Weinbrand Picon). Dann Wechsel zu einer international operierenden US-Agentur: Werbung für das Magazin GEO, Stern-Bücher, Magazin P.M. (Peter Moosleitners Magazin), später dann Financial-Business und Interessantes mehr. Abschied von München.

Werbetexter und Autor

Dann, mitten im Leben, als Werbetexter für einen renommierten Finanzdienstleister im Schwäbischen tätig. Familie. Zwei Kinder. Voll im Leben. Lebenskrise. Ehekrise. Verfassen erster Lyrik-Texte. Veröffentlichungen in der Literatur-Zeitschrift „EXEMPLA“. Suche nach meinem tieferen Selbst. Bücher von Arno Gruen gelesen. C.G. Jung verschlungen. Milan Kundera einverleibt. Viele Autoren mehr. Weiter geschrieben. Verlag gefunden. Erste Publikationen: Lyrik-Büchlein mit dem Titel „und stürzen ins Paradies“ und Heiteres unter dem Titel „Kummerer“. Vom Südwest-Rundfunk in Stuttgart zu Interview eingeladen: gesendet wird ein Autoren-Porträt. Nach Lyrik dann Prosa geschrieben:„Mein Vaterhaus. Bilder eine Kindheit“ (Begleitwort von Arno Gruen). Es folgt ein Kriminalroman – Titel: „Mechthild – ohne Leiche kein Mord.“ Danach Aphorismen: vereint in den „Küsschen vom Mann im Mond“ (alle bei Frieling & Partner, Berlin).

Foto des Autors: Manfred Poisel
Quelle & Rechte:
© Manfred Poisel

Zitate von Manfred Poisel

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Selbst wenn uns die letzte Stunde eines Menschen mit Erbarmen erfüllt: Der Tod ist die Krönung des Lebens. Der von uns Gehende tritt eine Reise an, deren Vorbereitungen er ein Leben lang auf Erden getroffen hat.


Quelle: "Küsschen vom Mann im Mond"
© Manfred Poisel

Die Ehe unserer Kriegs-Eltern war eine Not-Gemeinschaft: Fremde in einem Bett.


Quelle: "Küsschen vom Mann im Mond"
© Manfred Poisel

Entdeckt der Mann das Weibliche in sich, wird seine Frau Konkurrenz wittern.


Quelle: "Küsschen vom Mann im Mond"
© Manfred Poisel

Nach Jahren der Ehe bleibt so manchem Mann nur noch die Sehnsucht nach der Küche seiner Mutter.


Quelle: "Küsschen vom Mann im Mond"
© Manfred Poisel

Die moralisch-leidenschaftliche Entrüstung einer ältlichen Jungfer über ein sich lasziv anbietendes Sexhäschen ist der keusche Orgasmus eines verpaßten Lebens.


Quelle: "Küsschen vom Mann im Mond"
© Manfred Poisel

Die Geliebte ist die Frau, die Ehemänner glücklich macht, weil diese im Bett mit ihr den Apfel des Paradieses unter den Augen des Teufels vernaschen.


Quelle: "Küsschen vom Mann im Mond"
© Manfred Poisel

Die Schweißperle auf der Glatze des Intellektuellen ist der sexuelle Primärreiz, der die gemeine Stubenfliege um den Verstand bringt.


Quelle: "Küsschen vom Mann im Mond"
© Manfred Poisel

Gott ist für mich das Mehr, das Unvorstellbare und Unbegreifbare, welches über die Gesamtheit allen Seins hinausragt und in das ich als Mensch, vergleichbar einem Sandkorn in der Wüste eingebettet bin.


Quelle: "Küsschen vom Mann im Mond"
© Manfred Poisel

Wir handeln alle nach einem inneren Auftrag, den wir unbewußt aus unserer Familienbiographie übernommen haben. Es liegt an uns, diesen Auftrag erkennen zu wollen.


Quelle: "Küsschen vom Mann im Mond"
© Manfred Poisel

Der Wunsch nach Sex geht nicht von uns selbst aus; er ist ein genetisch programmierter Trieb der Evolution zum Zwang der Fortpflanzung, die uns mit Lustempfinden versüßt wird.


Quelle: "Küsschen vom Mann im Mond"
© Manfred Poisel