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Markus M. Ronner

* 21.06.1938 - † 26.02.2022


Markus M. Ronner wurde am 21. Juni 1938 als Sohn eines evangelischen Pfarrers in Bern geboren, er studierte nach Maturität und Hebraicum in Zürich und Bonn Philosophie, Religionsgeschichte, Kirchengeschichte sowie Altes und Neues Testament (Promotion zum cand. theol.).

Während des II. Vatikanischen Konzils wirkte er als Beobachter und Kommentator mehrerer Schweizer Zeitungen und Zeitschriften und trat 1962 in die Redaktion der "Basler Nachrichten" ein, wo er bald einmal als Blattmacher (der Morgenausgabe) und Chef vom Dienst tätig war. Nach 2 Jahren Leitung der außenpolitischen Redaktion an der "Zürichsee-Zeitung" (1964/65) sowie beim Schweizer Rundfunk ("Echo der Zeit", ab 1966) heiratete Ronner 1968 die 1947 geborene Rundfunk-Musikredaktorin Ursula Krähenbühl, die insgesamt 35 Jahre lang als Texterin, Programmgestalterin und Interviewerin für die SRG tätig war.

Ronner war inzwischen in die Chefredaktion der "Weltwoche" berufen worden, wo er von 1970-1980, in der Blütezeit der führenden Schweizer Wochenzeitung, als Blattmacher sowie als Verantwortlicher für die Deutschland-Politik und die Medien-Kritik wirkte.

1982 wurde Markus M. Ronner Verlagsdirektor, dann Publizistischer Leiter des Zürcher Verlagshauses Jean Frey AG und persönlicher Verleger-Berater; daneben arbeitete er als Texter und Drehbuchautor von ZDF, ORF, ARD und RTL und war in dessen kometenhaften Startjahren bis 1994 persönlicher Ghostwriter von Thomas Gottschalk.

1986/87 betätigte sich Ronner als Autor des Prominenten-Gesprächs in der "Sonntags-Zeitung", war 1993/94 Kolumnist der "Welt" (wöchentliche Prominentenporträts in der "Geistigen Welt"). Seither ist er als Kolumnist und Texter diverser deutschsprachiger Zeitungen ("Welt am Sonntag", "HandelsZeitung", "Berner Zeitung" u.a.), als persönlicher Berater mehrerer Verleger und Chefredakteure sowie als Buchautor (Ullstein, Orell Füssli u.a.) in Aktion.

Er lebte, zusammen mit Ursula Ronner-Krähenbühl, in Küsnacht am Zürichsee sowie in seinem Sommerrefugium auf der Nordseeinsel Sylt.

Markus M. Ronner verstarb am 26. Februar 2022 im Alter von 83 Jahren.

Buchpublikationen:

Politik

  • "Aktive Neutralität" (1967) Paul Haupt Verlag Bern

Satiren / Aphorismen / Glossen

  • "Moment mal!" Aphorismen, mit Zeichnungen von Scapa (1974) Benteli Bern
  • "Satiren, Burlesken, Sarkasmen" (1975) Jean Frey Zürich
  • "Elegien, Eskapaden, Kapriolen, Humoresken" (1977) Jean Frey Zürich
  • "Auch das noch!" Glossen (1979) Benteli Bern

Porträts / Interviews / Wider-Sprüche

  • "Imaginäre Interviews" Begegnung mit lebender und überlebter Prominenz, mit Karikaturen von Armin Schäffer (1980) Edition C Herisau
  • "Wider-Sprüche" Zitierte und antizitierte Prominenz (1994) Haffmans Zürich
  • "Nahaufnahmen" 40 Porträts prominenter Zeitzeugen. Die besten Ronner-Kolumnen aus der "Welt" (1995) Edition Ferenczy bei Bruckmann München

Nachschlagewerke / Prominenten-Zitate / Zeitgenössische Pointen

  • "Die treffende Pointe" Humoristisch-satirische Geistesblitze des 20. Jahrhunderts (1974, 1. – 10. Tausend; 2. Auflage 1975, 11. – 20. Tausend; 3. Auflage 1979, 21. – 30. Tausend) Ott Thun
  • "Neue treffende Pointen" 10’ 000 weitere Geistesblitze des 20. Jahrhunderts (1978, 1. – 10. Tausend; 2. Auflage 1980, 11. – 20. Tausend) Ott Thun
  • "Treffende Pointen ums liebe Geld" (1985) Ott Thun
  • "Der treffende Geistesblitz" 10’ 000 Aphorismen, Pointen und Bonmots des 20. Jahrhunderts (1990) Ott Thun
  • "Zitate zu Lesen & Schreiben" mit Zeichnungen von Ivan Steiger (1990) Zytglogge Bern
  • "Die besten Pointen des 20. Jahrhunderts" (1990) Gondrom Bindlach
  • "Die richtige Pointe" (1991) Wissen Herrsching
  • "Lexikon der treffenden Pointen" 10’ 000 satirische Geistesblitze des 20. Jahrhunderts (1995) Ullstein Frankfurt a.M. und Berlin
  • "Treffende Pointen zu Geld und Geist" Zeitgenössische Zitate von A wie Abfindung bis Z wie Zweitwohnung (2000) Ott Thun
  • "Zitate-Lexikon des 20. Jahrhunderts" (2000, 1. – 15. Tausend, Carta Verlag Zürich; 2. Auflage 2003, 16. – 25. Tausend) Orell Füssli Zürich

In Vorbereitung:

  • "Sprüche und Wider-Sprüche" Zitierte und widerlegte Prominenz (2008) Europa Verlag Leipzig

Literatur

  • Heinrich Böll: "Freies Geleit für Ulrike Meinhof" Markus M. Ronner im "Weltwoche"-Gespräch mit Heinrich Böll (1972) Kiepenheuer & Witsch Köln
  • Heinrich Böll: "Gesammelte Werke" Gespräch mit "Weltwoche"-Chefredakteur Markus M. Ronner (1979) Kiepenheuer & Witsch Verlag Köln
  • Wolfgang Mieder: "Zu den Sagwörtern von Markus M. Ronner" (1986) "Sprachspiegel" Nr. 42

Foto des Autors: Markus M. Ronner
Quelle & Rechte:
aphoristiker-archiv.de

Zitate von Markus M. Ronner

Insgesamt finden sich 319 Texte im Archiv.
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Ein Schotte, der nach Konzertschluss der Garderobiere ein Trinkgeld gibt?
Warum nicht, wenn er ohne Mantel gekommen ist.


Quelle: "Moment Mal! Gesammelte Aphorismen" 1979
© Markus M. Ronner

Wir werden uns allmählich an eine neue menschliche Todesart gewöhnen müssen: im Reagenzglas ertrunken.


Quelle: "Aphorismen 2010"
© Markus M. Ronner

Der Unterschied zwischen Witwe und Strohwitwe besteht darin, dass erstere weiss, wo ihr Mann liegt.


Quelle: "Moment Mal! Gesammelte Aphorismen" 1979
© Markus M. Ronner

"Ein Ertrinkender greift nach jedem Strohhalm", sagte der Trinker – und tat’s auch.


Quelle: "Moment Mal! Gesammelte Aphorismen" 1979
© Markus M. Ronner

Mein liebster Grabspruch: "Hier liegt Joseph Brodsky. Ich hoffe, ihr könnt lesen".


Quelle: "Aphorismen 2010"
© Markus M. Ronner

Kein Wein ist so sauer wie der reine, der einem eingeschenkt wird.


Quelle: "Moment Mal! Gesammelte Aphorismen" 1979
© Markus M. Ronner

Er war einer der wenigen Verleger, die stets auf dem Teppich blieben. Er war Teppichverleger.


Quelle: "Der treffende Geistesblitz" 1990
© Markus M. Ronner

Gesundheit ist ein labiler Zustand, der nichts Gutes erwarten lässt.


Quelle: "Der treffende Geistesblitz" 1990
© Markus M. Ronner

"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", sagte der Mann zum Mädchen.
Aber es blieb beim Willen.


Quelle: "Moment Mal! Gesammelte Aphorismen" 1979
© Markus M. Ronner

Schon Schiller kannte die Knochenarbeit, die darin besteht, ein Buch zu verkaufen, wenn er seinem Verleger Cotta schrieb: "Die Zerstreuung eines Buches durch die Welt ist fast ein ebenso schwieriges und wichtiges Werk als die Verfertigung desselben.


Quelle: "Treffende Pointen zu Geld und Geist"
© Markus M. Ronner - Ott Verlag, Thun, 1. Ausgabe 2000,

Je humorloser ein Staat, desto höher die Vergnügungssteuer.


Quelle: "Die treffende Pointe" 1978
© Markus M. Ronner

"Ausnahmen bestätigen die Regel", sagte der Weg und führte an Rom vorbei.


Quelle: "Moment Mal! Gesammelte Aphorismen" 1979
© Markus M. Ronner