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Rainer Maria Rilke

* 04.12.1875 - † 29.12.1926


Zitate von Rainer Maria Rilke

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Geliebtsein heißt aufbrennen. Lieben ist: Leuchten mit unerschöpflichem Öle. Geliebtwerden ist vergehen, Lieben ist dauern.


Von einem Unverheirateten erwartet man nicht, daß er glücklich ist. Wenn er heiratet, sind die Menschen erstaunt, daß er es nicht ist.


Und in den dunklen Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit.


Das ist mein Streit:
Sehnsuchtgeweiht durch alle Tage schweifen.
Dann, stark und breit, mit tausend Wurzelstreifen
tief in’s Leben greifen
und durch das Leid weit aus dem Leben reifen,
weit aus der Zeit!


Wer spricht vom Siegen? Überstehen ist alles!


Tod ist, wenn einer lebt und es nicht weiß.


In meinem wilden Herzen
("Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben")

Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben!
Sie zu halten, wäre das Problem.
Denn, wen ängstigts nicht: wo ist ein Bleiben,
wo ein endlich Sein in alledem? -
 
Sieh, der Tag verlangsamt sich, entgegen
jenem Raum, der ihn nach Abend nimmt:
Aufstehn wurde Stehn, und Stehn wird Legen,
und das willig Liegende verschwimmt -
 
Berge ruhn, von Sternen überprächtigt; -
aber auch in ihnen flimmert Zeit.
Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt
obdachlos die Unvergänglichkeit.


O gäb’s doch Sterne, die nicht bleichen,
wenn schon der Tag den Ost besäumt, von solchen Sternen ohnegleichen hat meine Seele oft geträumt.


Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe.


Du mußt das Leben nicht verstehen

Du mußt das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und laß dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken läßt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.