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Es genügt nicht, dass die Vögel des Kummers um dein Haupt fliegen; du musst ihnen ein Nest in deinem Haar bauen!
Will ich euch noch in aller Kürze zeigen, dass die ganze christliche Religion eine ewisse Verwandtschaft mit der Torheit hat und zu der Weisheit in gar keiner Beziehung steht. Wenn ihr hierfür Beweise wünscht, so achtet zunächst darauf, dass junge Leute, Greise, Frauen und Dummköpfe vor allen anderen an heiligen Handlungen und religiösen Gebräuchen Gefallen finden und sich darum auch stets so dicht wie möglich an den Altar zu drängen suchen. Sie folgen hierin offenbar willenlos dem Triebe der Natur. Ferner aber seht ihr, dass die ersten Beründer der Religion sich einer wahrhaft kindlichen Einfalt befleißigten und den Wissenschaften gänzlich abhold waren.
Quelle: "Lob der Torheit" - 1509 oder 1510
Es ist zwar erlaubt, die Wahrheit zu sagen, sie nützt aber nicht bei allen, nicht zu jeder Zeit und nicht auf jede Weise.
Die Wollust zu bändigen, ist Tugend, und nicht: keine zu empfinden.
Der Mensch ist nun einmal nicht dazu geboren auf Erden ein vollkommenes Glück zu genießen.
Quelle: "Lob der Torheit" - 1509 oder 1510
Ob ein fröhliches Mahl überhaupt ohne Frauen denkbar ist, lasse ich unentschieden. Ich führe nur die Tatsache an, dass jeder Schmaus, der durch die Torheit nicht belebt wird, der lieblichsten Würze entbehrt.
Quelle: "Lob der Torheit" - 1509 oder 1510
Denn nichts ist so gefährlich wie das, was der Tugend ähnelt.
Kein Feind siegt öfter als der, dem man keine Beachtung schenkt.
Quelle: "Handbuch des christlichen Streiters" - 1503
Wo ein unglückliches Gewissen sich abplagt, fehlt keine Mühsal.
Quelle: "Handbuch des christlichen Streiters" - 1503
Unnatürlich wäre es, ewig ein Kind zu sein, allzu bequem, schwach zu bleiben.
Quelle: "Handbuch des christlichen Streiters" - 1503