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Theodor Storm

* 14.09.1817 - † 04.07.1888


Zitate von Theodor Storm

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Oktoberlied

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!
Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt,
So gänzlich unverwüstlich!

Und wimmert auch einmal das Herz -
Stoß an und laß es klingen!
Wir wissen’s doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Wohl ist es Herbst; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen!
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es steht die Welt in Veilchen.

Die blauen Tage brechen an,
Und ehe sie verfließen,
Wir wollen sie, mein wackrer Freund,
Genießen, ja genießen!


Weisheit von hübschen Mädchenlippen hört sich allzeit gut.


Das Geld, wenn der Pöbel aller Sorte tanzet um die goldenen Kälber.
halte fest: du hast vom Leben doch am Ende nur dich selber.


Man leiste nur was und lasse Wirkungen von sich ausgehen, so kommen gute Gegenwirkungen von selbst.


Über die Heide hallet mein Schritt, Dumpf aus der Erde wandert es mit.


Alles schon mal dagewesen!

Wir können nicht verkennen, daß wir lediglich unter Gewalt leben. Das ist desto einschneidender, da es von denen kommt, die wir gegen die Gewalt zur Hilfe riefen und die uns jetzt, nachdem sie jene bewältigen geholfen, wie einen besiegten Stamm behandeln, indem sie die wichtigsten Einrichtungen, ohne uns zu fragen, hier über den Haufen werfen und andere dafür nach Gutdünken oktroyieren; obenan ihr schlechtes Strafgesetzbuch, worin eine Reihe von Paragraphen - längst der juristischen die der Moralkritik verfallen - ehrlichen Leuten gefährlicher sind als den Spitzbuben, die sie angeblich treffen sollen. Obwohl Preußen, sowohl wegen der Art, wie sie das Land gewonnen, als auch weil wir zum geistigen Leben der Nation ein so großes Kontingent gestellt, wie nur irgendein Teil von Preußen - alle Ursache zu bescheidenem Auftreten bei uns hat, so kommt doch jeder Kerl von dort mit der Miene des kleinen persönlichen Eroberers und als müsse er uns erst die höhere Weisheit bringen … Die unglaubliche naive Roheit dieser Leute vertieft die Furche des Hasses, die Preußens Vorfahren tief in die Stirn der Schleswig-Holsteiner eingegraben.


Und war es auch ein großer Schmerz

Und war es auch ein großer Schmerz,
und wär’s vielleicht gar eine Sünde,
wenn es noch einmal vor dir stünde,
du tätst es noch einmal, mein Herz.