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Theodor Storm

* 14.09.1817 - † 04.07.1888


Zitate von Theodor Storm

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Schließe mir die Augen beide
Mit den lieben Händen zu!
Geht doch alles, was ich leide,
Unter deiner Hand zur Ruh.
Und wie leise sich der Schmerz
Well um Welle schlafen leget,
Wie der letzte Schlag sich reget,
Füllest du mein ganzes Herz.


Vergessen und Vergessenwerden! -
Wer lange lebt auf Erden,
Der hat wohl diese beiden
Zu lernen und zu leiden.


Auch von den Toten bleibt auf Erden noch ein Schein zurück, und die Nachgelassenen sollen nicht vergessen, daß sie in seinem Lichte stehen, damit sie sich Hände und Antlitz rein erhalten.


Lied des Harfenmädchens

Heute, nur heute bin ich so schön;
Morgen, ach morgen muß alles vergehn!
Nur diese Stunde bist du noch mein;
Sterben, ach Sterben soll ich allein.


Oktoberlied

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!
Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt,
So gänzlich unverwüstlich!

Und wimmert auch einmal das Herz -
Stoß an und laß es klingen!
Wir wissen’s doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Wohl ist es Herbst; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen!
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es steht die Welt in Veilchen.

Die blauen Tage brechen an,
Und ehe sie verfließen,
Wir wollen sie, mein wackrer Freund,
Genießen, ja genießen!


Wenn es in unserem Leben etwas Ewiges geben soll, so sind es die Erschütterungen, die wir in der Jugend empfangen.


Wenn der Pöbel aller Sorten Tanzet um die goldnen Kälber, Halte fest: du hast vom Leben Doch am Ende nur dich selber.