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Moritz Gottlieb Saphir

* 08.02.1795 - † 05.09.1858


Zitate von Moritz Gottlieb Saphir

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Wer aus vollem Herzen Liebe schwört, denkt oft nur an sein Portemonnaie.


Die Liebe ist wie eine Brennessel; der Mann faßt sie hart an, und sie verletzt ihn nicht. Die Frauen erfassen sie zaghaft, und sie fühlen das brennende Gift.


Nur wenn ein Mensch beide Augen zudrückt, drücken wir ein Auge für ihn zu. Nur wenn er nichts mehr hören kann, reden wir Gutes von ihm.


Wer unter Menschen nur einen Engel sucht, der findet kaum Menschen. Wer aber unter Menschen nur Menschen sucht, der findet gewiß einen Engel.


Spekulieren? Ach, mein Lieber,
Das ist Krankheit, schwarz auf weiß,
Das verursacht Wechselfieber,
Und der dritte Tag bringt Schweiß.


Quelle: "Fliegendes Album"


Glück und Unglück wandern miteinander. Im Unglück wird der Mensch erprobt, im Glück der Unmensch.


Die ganze deutsche Philosophie beruht auf Sitzen. Hegel sagt, daß Ich setzt sich, Schelling sagt, das Nichtich setzt sich. Gesetzt den Fall, das Ich setzt sich und das Nichtich setzt sich nicht, so bleibt der Mensch zwischen zwei Gedankenstühlen sitzen.


Die Jugend ist das Paradies, und nur in ihr blüht der Baum des Lebens, und nur in diesem Paradies hört man die Stimme Gottes durch die Welt gehen, und man hört, was die Vögel sprechen, was die Blumen erzählen, was die Bäume lispeln und die Bäche plaudern. Das spätere Leben ist nichts als der Auszug aus dem "Verlorenen Paradies".


Zwei schöne Frauen werden sich nie lieben, nie anerkennen, daß die andere schön ist. Es geht ihnen wie den römischen Zeichendeutern: alle Welt glaubte ihren Wundern, nur sie selbst machten sie sich wechselseitig streitig.


Der Wein und die Wahrheit sind sich nur insofern ähnlich, als man mit beiden anstößt.


Quelle: "Nachtschatten der Zeit und des Lebens"