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Deine große Müdigkeit, Seele, das ist es, was mir nicht gefällt.
Das ist wohl das Bitterste in deinem Leben, wenn das Hoffen daraus ausgelöscht wird, wenn du selbst verzichten mußt, wo du sicher geglaubt hattest, etwas zu erreichen, wo du deines Herzens heißesten Wunsch als unerreichbar aufgeben mußt und entsagen, wo du besitzen solltest.
Der Mann ist eifersüchtig auf seiner Gattin Geist, Talente, kurz auf alles, womit sie glänzen kann, wodurch er fürchtet, in den Schatten gestellt zu werden.
Die Menschen haben viel weniger Gewalt über dich, als sie es meinen, da sie über deine Gedanken keine Macht haben. Die sind dein und bleiben dein, was sie auch sagen und wie sehr sie auch schreien mögen.
Die Dummheit drängt sich vor, um gesehen zu werden; die Klugheit steht zurück, um zu sehen.
Je mehr man lebt, desto mehr gelangt man dazu, den Himmel als die letzte und grausamste Enttäuschung zu fürchten.
Es ist nicht genug, die Menschen zu beobachten; man muß sie aufsaugen und im eigenen Herzen leben lassen, um sie zu verstehen.
Quelle: "Vom Amboß." - E. Strauß-Verlag, Bonn - 1890