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Johannes Scherr

* 03.10.1817 - † 21.11.1886

Foto des Autors: Johannes Scherr
Moritz Klinkicht [Public domain], via Wikimedia Commons

Zitate von Johannes Scherr

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Jedes Prinzip biegt sich, allzu scharf zugespitzt, in sein Gegenteil um. Das überspannte moralische Prinzip führt zu zaristischem Despotismus, das übertriebene demokratische zur Pöbeltyrannei.


Die Gesellschaft ist allezeit geneigt, die Kühnheit des Lasters, nie aber die Kühnheit des Denkens zu verzeihen.


Der Mensch will getäuscht sein. Das verlangt seine Natur, welche nach Täuschung lechzt und die Wahrheit mehr fürchtet als Feuer und Schwert.


Es kann gar keinem Zweifel unterstehen, daß der königliche Absolutismus der unentbehrliche und wirkungsmächtige Vorläufer und Wegbahner des Demokratismus unserer Zeit gewesen ist. So folgt eben in der unendlichen Schule der menschheitlichen Erziehung ein Kursus dem anderen und der ewige Schüler, der Mensch, kann keinen überspringen.


Helden, Dichter und Frauen gehören untrennlich zusammen. Heldentum und Dichtertum, durch das Frauentum erhalten beide erst die rechte Weihe.


Nur der werktätige Glaube an das Evangelium der Arbeit erhält, wie die einzelnen Menschen, so auch ganze Völker gesund und tüchtig.


Die Poesie verklärt und bestraft. Sie verklärt, indem sie die Gestalt und die Züge ihrer Zeit, im Fenster des Ideals geläutert, der Nachwelt überliefert; sie bestraft, indem sie der Wirklichkeit das Ideal als einen Medusenschild entgegenhält.