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Werner Sprenger

* 09.11.1923 - † 24.05.2009


Werner Sprenger wurde in Danzig geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Er wurde 1941 noch während seiner Gymnasialzeit in den Zweiten Weltkrieg eingezogen und erlebte als junger Mann Krieg und Kriegsgefangenschaft. Diese Erfahrungen haben sein Leben und Arbeiten entscheidend geprägt.

Nach seiner Rückkehr 1948 übernahm er Telefondienste und andere Gelegenheitsarbeiten für seinen Lebensunterhalt. Er studierte Psychologie, Germanistik und Vergleichende Religionswissenschaften und arbeitete mit Drogenabhängigen und Arbeitslosen. Doch das Schreiben war immer sein eigentliches Leben.

Nach der Uraufführung seines ersten Theaterstücks „Suchen Sie Magdalena?“ 1958 bei der Kieler Woche wurde das Stück vom Kleinen Schauspielhaus in Frankfurt übernommen (Theaterdruck S. Fischer-Verlag Frankfurt). Später wurden seine Bücher vorwiegend vom Nie-Nie-Sagen-Verlag Konstanz verlegt.

Werner Sprenger schrieb Gedichte, Aphorismen, Prosatexte und Hörspiele. In seinen Arbeiten trat er immer wieder für soziale Gerechtigkeit ein, für Frieden und Freiheit.

Ein bestimmendes Thema in seinem Werk wurde auch der Tod, mit dem er wiederholt in seinem Leben konfrontiert war: durch Krieg und Gefangenschaft, durch die Selbsttötung eines geliebten Menschen und durch einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt, der zu einer Wende in seinem Leben wurde mit einer tiefen Besinnung auf die Kostbarkeit des einmaligen Lebens.

Prägende Aufenthalte in Indien und Ausbildungen in der Humanistischen Psychologie führten in den 1970er Jahren zur Begründung der INTA-Meditation und zur Seminartätigkeit im In- und Ausland.In der INTA-Meditation verbinden sich die Weisheiten östlicher spiritueller Traditionen mit westlichen Wegen der Selbst- und Sinnfindung zu einer ganzheitlichen Meditation. INTA – Durch dich zu mir, durch mich zu Dir, das ist die Bedeutung von INTA im alten Sanskrit. Der Mensch ist die Brücke zum anderen Menschen und zur Welt. Dieses Beziehungswissen wird zur zentralen Erfahrung in der Meditation und zu einem Weg, immer mehr die zu werden, die wir sind.

Heute führt Helga Sprenger, seine langjährige Lebenspartnerin, die gemeinsame Arbeit weiter.

Durch ein Vermächtnis, das Werner Sprenger schon zu Lebzeiten in Dankbarkeit für seine Arbeit erhalten hat, konnte 2013 eine Stiftung gegründet werden, um sein literarisches Werk und die INTA-Meditation in die Zukunft zu tragen. Sie vergibt jährlich auch einen Friedenspreis.

Foto des Autors: Werner Sprenger
Quelle & Rechte:
© Helga Sprenger

Zitate von Werner Sprenger

Insgesamt finden sich 1558 Texte im Archiv.
Es werden maximal 25 Texte, täglich wechselnd, angezeigt.

Wahr, wahrer, am wahrsten - auch so eine Lüge.


Quelle: "Wahrheiten über die Lüge" - 1992
© Werner Sprenger

Bewußt jemand zu werden und zu sein und zu bleiben, von dem es heißt: "er ist nichts geworden", das wäre doch was. Oder?


Quelle: "Zu Oasen führen alle Wege durch die Wüste" - 1978
© Werner Sprenger

Wie wenig das kapitalistische System wirklich sozialen Bedürfnissen entspricht, zeigt sich an seiner Theorienbildung: alle kapitalistischen Theorien sind Rechtfertigungstheorien.


Quelle: "Eine Eiche in einen Blumentopf gepflanzt..." - 1978
© Werner Sprenger

Viele suchen die Wahrheit so angestrengt, um sie zu verstecken.


Quelle: "Wahrheiten über die Lüge" - 1992
© Werner Sprenger

Das Alter schenkt uns dadurch ein besonderes Glück, weil uns mehr und mehr bewußt wird, daß nichts selbstverständlich ist, am wenigsten das, was wir in der Jugend für selbstverständlich hielten.


Quelle: "Mehr Glück als Verstand?" - 1992
© Werner Sprenger

Wenn Politiker die Wahrheit brauchen oder Gott oder einen Untersuchungsausschuß, ist es am wahrscheinlichsten, daß sie dabei sind, eine unbequeme Wahrheit mit bequemen Lügen auszutreiben.


Quelle: "Wahrheiten über die Lüge" - 1992
© Werner Sprenger

Einem Richter ist es fast unmöglich, nicht zu richten, aber noch unmöglicher, über sich selbst zu richten.


Quelle: "Eine Eiche in einen Blumentopf gepflanzt..." - 1978
© Werner Sprenger

Die guten Hunde, das sind jene dressierten Hunde, die blindlings alle Befehle ihrer Dressierer ausführen. Wie menschlich.


Quelle: "Eine Eiche in einen Blumentopf gepflanzt..." - 1978
© Werner Sprenger

Die Anwendung von Gewalt hat sich seit der Steinzeit so verfeinert, daß viele ihre tägliche Gewalt wie eine Gefälligkeit erleben.


Quelle: "Eine Eiche in einen Blumentopf gepflanzt..." - 1978
© Werner Sprenger

Wer lügt, der weiß wenigstens die Wahrheit.


Quelle: "Zu Oasen führen alle Wege durch die Wüste" - 1978
© Werner Sprenger

Der Trick, mit dem es bis heute gelungen ist, Funk und Fernsehen zu Instrumenten der Ausbeuter zu machen, ist ganz einfach: Die Betroffenen - Jugendliche, Arbeiter, Studenten, Arbeitslose, Witwen, Süchtige, Behinderte - werden von der Produktion ausgeschlossen.


Quelle: "Eine Eiche in einen Blumentopf gepflanzt..." - 1978
© Werner Sprenger

DER SINN DES LEBENS wird zu oft erfunden und zu wenig entdeckt.


Quelle: "Zu Oasen führen alle Wege durch die Wüste" - 1978
© Werner Sprenger

Eine Jugend, der die Zukunft nicht gehört.


Quelle: "Eine Eiche in einen Blumentopf gepflanzt..." - 1978
© Werner Sprenger

Vor allem zu lernen ist, fremde Meinungen zu verstehen, ohne die eigenen aufzugeben.


Quelle: "Mehr Glück als Verstand?" - 1992
© Werner Sprenger

In jedem echten Gespräch handelt es sich eigentlich darum, in der überraschenden Begegnung mit fremden Gedanken blitzartig die eigene verborgene Bestimmung zu erkennen und so ein Stück weiter zu sich selbst zu kommen.


Quelle: "Zu Oasen führen alle Wege durch die Wüste" - 1978
© Werner Sprenger

Das große Glück? - ist entweder eine große Lüge oder eine große Wahrheit des Lebens oder - beides.


Quelle: "Wahrheiten über die Lüge" - 1992
© Werner Sprenger

Jedes tiefe Erlebnis führt zu einer neuen Deutung der Welt.


Quelle: "Mehr Glück als Verstand?" - 1992
© Werner Sprenger

Manche halten sich für glücklich, weil ihre Käfige aus Gold sind. Viele halten sich für glücklich, weil die anderen ihre eisernen Käfige für goldene halten.


Quelle: "Mehr Glück als Verstand?" - 1992
© Werner Sprenger

Auch du kannst deine Zukunft nicht haben ohne deine Vergangenheit.


Quelle: "Zu Oasen führen alle Wege durch die Wüste" - 1978
© Werner Sprenger

Nach der Verbüßung der Strafe beginnt erst die eigentliche Strafe: das Geächtet sein durch das Vorurteil.


Quelle: "Eine Eiche in einen Blumentopf gepflanzt..." - 1978
© Werner Sprenger

Über Gewalt kann niemand urteilen, als wer an sich selbst Gewalt erlebt hat.


Quelle: "Eine Eiche in einen Blumentopf gepflanzt..." - 1978
© Werner Sprenger

Die Worte, die ich wähle, kann ich erklären, nicht aber, was sie den Menschen sagen.


Quelle: "Zu Oasen führen alle Wege durch die Wüste" - 1978
© Werner Sprenger

Die ganze Lebenskunst besteht darin, sich in den wahrgenommenen Gefühlen, Gedanken und Bedürfnissen auch wahr zu machen.


Quelle: "Mehr Glück als Verstand?" - 1992
© Werner Sprenger

Erinnerungen können ein Schatz sein oder ein Friedhof.


Quelle: "Mehr Glück als Verstand?" - 1992
© Werner Sprenger

Die Gabe der Hingabe: Sich hingeben kann nur, wer sich hat.


Quelle: "Mehr Glück als Verstand?" - 1992
© Werner Sprenger