Insgesamt finden sich 369 Texte im Archiv.
Es werden maximal 12 Texte, täglich wechselnd, angezeigt.
Kein Mensch ist wahrhaft groß, der in uns nicht den Drang auslöst, ihn symbolisch oder gar mythisch zu sehen.
Es ist dem Dichter unbenommen, die Freiheit heißer zu lieben als den Held, den er gestaltet. Aber wehe ihm, wenn von diesem Überfluss eigener Liebe auch nur ein Tropfen in seines Helden Worte überströmt.
Wenn der Haß feige wird, geht er maskiert und nennt sich Gerechtigkeit.
Auch das Chaos gruppiert sich um einen festen Punkt, sonst wäre es nicht einmal als Chaos da.
Das Sinnvolle hat nur Bedeutung, ja Daseinsmöglichkeit durch die Annahme eines Sinnlosen.
Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos.
Was ein großer Mensch erlebt, so unbeträchtlich es erscheine, ist immer Symbol, was ein schwacher und gar ein kranker Mensch erlebt, immer ein Symptom, sowenig es mit seiner Schwachheit oder seiner Krankheit gar zu tun habe.
Die Stärke des Charakters ist oft nichts anderes als Schwäche des Gefühls.
Das Missverhältnis zwischen einer Idee und den Menschen, die diese Idee verwirklichen sollen, ist in jedem Falle größer als das zwischen den Menschen, die für diese Idee sterben und denen, die sie verraten.
Sich einer begangenen Torheit völlig bewusst werden, das hebt sie noch nicht auf, es kann unter Umständen sogar die größere Torheit bedeuten.
In der Betrachtung träumt der menschliche Geist, in der Erkenntnis oder dem, was er dafür hält, schwärmt er, und erst im Willen wird er wach.
Auch das ist Lüge und oft die kläglichste von allen: sich anzustellen, als wenn man einem Lügner seine Lüge glaubte.