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Arthur Schnitzler

* 15.05.1862 - † 21.10.1931


Zitate von Arthur Schnitzler

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Man spricht so oft von Freigeistern, niemals aber von Freiseelen. Und dabei ist freier Geist und freie Seele keineswegs dasselbe. Die freien Geister bringen die Welt vorwärts, die freien Seelen reinigen die Atmosphäre der Welt.


Um einer Partei anzugehören, ist eine gewisse Portion Einfalt unerlässlich.


In einer Atmosphäre von Feindschaft lässt sich leben, Mangel an Wohlwollen ist schlimmere Luft.


Während wir träumen, sind wir da nicht vielleicht Gespenster in den Träumen der andern?


Weiche hundert Schritte ab vom gebahnten Pfad, und du findest dich allein. Und wenn du einem begegnest, weißt du nicht, ob er die Einsamkeit sucht wie du oder auf Raub ausgeht.


Ich denke mir manchmal, Dichter sind die geborenen Verbrecher, nur ohne die nötige Courage.


Nur unter deinesgleichen hast du das Recht, dich einsam zu fühlen.


Ein Schlagwort mag noch so albern oder niederträchtig sein, es finden sich immer auch leidlich kluge und leidlich anständige Leute, die es mit Vergnügen nachplappern, wenn es nur gut genug scheint, ihren Nebenmenschen damit etwas am Zeug zu flicken.


Auch der ehrlichste Denker wird es ohne Humor niemals zum Philosophen, sondern immer nur zum Pedanten bringen.


Was uns als Größenwahn erscheint, ist nicht immer eine Geisteskrankheit. Oft genug ist es nur die Maske eines Menschen, der an sich zweifelt.


Um eine Unrichtigkeit als Lüge schmähen zu dürfen, müssen wir sie erst des bösen Willens überweisen. Und ehe wir uns vor einer Richtigkeit beugen wie vor einer Wahrheit, muss uns der Glorienschein des Muts von ihrer Stirne entgegenstrahlen.


Das Schlimmste, was einem Dichter passieren kann, das ist: für seinen eigenen Einfall nicht reif sein.