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Je enger unser Gesichts-, Wirkungs- und Berührungskreis, desto glücklicher sind wir: je weiter, desto öfter fühlen wir uns gequält oder geängstigt.
Quelle: "Aphorismen zur Lebensweisheit" hg. v. Alfred Alexander Fiedler, Berlin: Wegweiser Verlag - 1924
Als Zweck unseres Daseins ist in der Tat nichts anderes anzugeben, als die Erkenntnis, dass wir besser nicht da wären.
Weder unsere Kenntnisse noch unsere Einsichten werden jemals durch Vergleichen und Diskutieren des von andern Gesagten sonderlich vermehrt werden: Denn das ist immer nur, wie wenn man Wasser aus einem Gefäß in ein anderes gießt.
Was den leidigen Alltagsköpfen, von denen die Welt voll gepfropft ist, eigentlich abgeht, sind zwei nahe verwandte Fähigkeiten, nämlich die, zu urteilen, und die, eigene Gedanken zu haben.
Ruhm und Ehre sind Zwillingsgeschwister; jedoch so, wie die Dioskuren, von denen Pollux unsterblich und Kastor sterblich war.
Quelle: "Aphorismen zur Lebensweisheit" hg. v. Alfred Alexander Fiedler, Berlin: Wegweiser Verlag - 1924
Aber das Leben ist kurz und die Wahrheit wirkt fern und lebt lange: Sagen wir die Wahrheit.
Quelle: "Die Welt als Wille und Vorstellung" Leipzig: F. A. Brockhaus - 1819
Die christlichen Mystiker und die Lehrer der Vedanta-Philosophie treffen auch darin zusammen, daß sie für den, der zur Vollkommenheit gelangt ist, alle äußeren Werke und Religionsübungen überflüssig erachten.
Quelle: "Die Welt als Wille und Vorstellung" Leipzig: F. A. Brockhaus - 1819
Es ist sehr glücklich für uns, daß Klugheit und Höflichkeit ihren Mantel darüber decken und uns nicht sehen lassen, wie allgemein das gegenseitige Übelwollen ist.
Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie.
Die Güte des Herzens besteht in einem tiefgefühlten, universellen Mitleid mit allem, was Leben heißt.
Jedes Kind ist gewissermaßen ein Genie und jedes Genie gewissermaßen ein Kind.
Viele verlieren den Verstand nur deswegen nicht, weil sie keinen haben.
Hindernisse überwinden ist der Vollgenuß des Daseins!
Das Recht an sich ist machtlos: von Natur herrscht die Gewalt. Dies nun zum Rechte hinüberzuziehen, so dass mittels der Gewalt das Recht herrsche, dies ist das Problem der Staatskunst.
Quelle: "Parerga und Paralipomena" - 1851
Vor Gericht wird eigentlich nur mit Autoritäten gestritten, der Autorität der Gesetze, die fest steht: das Geschäft der Urteilskraft ist das Auffinden des Gesetzes, d.h. der Autorität, die im gegebenen Fall Anwendung findet. Die Dialektik hat aber Spielraum genug, indem, erforderlichenfalls, der Fall und ein Gesetz, die nicht eigentlich zueinander passen, gedreht werden, bis man sie füreinander passend ansieht: auch umgekehrt.
Quelle: "Eristische Dialektik" -