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Ich weiß wohl, daß jeder denkende Mensch seine Zeit für die allererbärmlichste hält: aber ich muß gestehen, daß ich von der Illusion nicht frei bin.
Der böse Charakter vertraut in der Not nicht auf den Beistand anderer; ruft er ihn an, so geschieht es ohne Zuversicht, erlangt er ihn, so empfängt er ihn ohne wahre Dankbarkeit.
Alles Verstehen ist ein Akt des Vorstellens.
Die Höflichkeit ist dem Menschen, was die Wärme dem Wachs.
Quelle: "Aphorismen zur Lebensweisheit" hg. v. Alfred Alexander Fiedler, Berlin: Wegweiser Verlag - 1924
Auch entstehen gewöhnlich erst im Alter die reifsten Werke. Denn bis zum fünfunddreißigsten Jahre müssen zwar Ideen, die Grundgedanken gesammelt und eingetragen sein; aber die Verarbeitung und Beherrschung dieses Stoffes ist doch erst das Werk des späten Alters.
Quelle: "Parerga und Paralipomena" - 1851
Der Wahrheit ist allezeit nur ein kurzes Siegesfest beschieden zwischen den beiden langen Zeiträumen, wo sie als paradox verdammt und als trivial gering geschätzt wird.
Das Unglück ist meistenteils Strafe für Torheit - und für die Teilnehmer ist keine Krankheit ansteckender.
Das Wissen, die abstrakte Erkenntnis, hat ihren größten Wert in der Mittelbarkeit: erst hierdurch wird sie für das Praktische so unschätzbar wichtig.
Überhaupt ist es geratener, seinen Verstand durch das, was man
verschweigt, an den Tag zu legen, als durch das, was man sagt.
Das Affektieren irgendeiner Eigenschaft, das Sichbrüsten damit ist ein Selbstgeständnis, dass man sie nicht hat.
Quelle: "Aphorismen zur Lebensweisheit" hg. v. Alfred Alexander Fiedler, Berlin: Wegweiser Verlag - 1924
Wenn man jedem die entsetzlichen Qualen und Schmerzen, denen sein Leben beständig offen steht, vor die Augen bringen wollte, so würde ihn Grausen ergreifen: und wenn man den verstocktesten Optimisten durch die Krankenhospitäler, Lazarethe, und chirurgischen Marterkammern, durch die Gefängnisse, Folterkammern und Sklavenställe, über Schlachtfelder und Gerichtsstätten führen, dann alle die finstern Behausungen des Elends, wo es sich vor den Blicken kalter Neugier verkriecht, ihm öffnen und zum Schluß ihn in den Hungerthurm des Ugolino blicken lassen wollte; so würde sicherlich auch er zuletzt einsehen, welcher Art diese meilleur des mondes possibles ist.
Quelle: "Die Welt als Wille und Vorstellung" Leipzig: F. A. Brockhaus - 1819
Auch wird man einsehen, dass Dummköpfen und Narren gegenüber es nur einen Weg gibt seinen Verstand an den Tag zu legen, und der ist, dass man nicht mit ihnen redet.
Keine Rose ohne Dornen. – Aber manche Dornen ohne Rosen.
Genitalien sind der Resonanzboden des Gehirns.
Die Welt ist die Hölle, und die Menschen sind einerseits die gequälten Seelen und andererseits der Teufel darin.