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In Wahrheit aber gibt es weder Geist noch Materie, wohl aber viel Unsinn und Hirngespinste in der Welt. Das Streben der Schwere im Steine ist gerade so unerklärlich wie das Denken im menschlichen Gehirne.
Man gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.
Das Leben lässt sich definieren als der Zustand eines Körpers, darin er, unter beständigem Wechsel der Materie, seine ihm wesentliche substantielle Form allezeit behält.
Es ist im Leben wie im Schachspiel: Wir entwerfen einen Plan, dieser bleibt jedoch bedingt durch das, was im Schachspiel dem Gegner, im Leben dem Schicksal zu tun belieben wird.
Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier. Wir kennen es bloß im Zustande der Bändigung und Zähmung, welche Zivilisation heißt: Daher erschrecken uns die gelegentlichen Ausbrüche seiner Natur.
Wir betrügen und schmeicheln niemanden durch so feine Kunstgriffe als uns selbst.
Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.
Der erfüllte Wunsch macht gleich einem neuen Platz: jener ist ein erkannter, dieser noch ein unerkannter Irrtum.
Quelle: "Die Welt als Wille und Vorstellung" Leipzig: F. A. Brockhaus - 1819
Wie durch den Eintritt der Nacht die Welt verschwindet, dabei jedoch keinen Augenblick zu sein aufhört, ebenso scheinbar vergeht Mensch und Tier durch den Tod und ebenso ungestört besteht dabei ihr wahres Wesen fort.
Was den großen Geistern die Gesellschaft verleidet, ist die Gleichheit der Rechte bei der Ungleichheit der Fähigkeiten der anderen.
Am Ende des Lebens werden wie bei einem Maskenball, die Masken abgesetzt.
In Deutschland ist die höchste Form der Anerkennung der Neid.
Die Gegenwart allein ist wahr und wirklich: Sie ist real erfüllte Zeit, und ausschließlich in ihr liegt unser Dasein.
Quelle: "Die Welt als Wille und Vorstellung" Leipzig: F. A. Brockhaus - 1819
Wohin Denken ohne Experimentieren führt, hat uns das Mittelalter gezeigt; aber dieses Jahrhundert läßt uns sehen, wohin Experimentieren ohne Denken führt
Unter Metaphysik versehe ich jede angebliche Erkenntnis, welche über die Möglichkeit der Erfahrung also über die Natur oder die gegebene Erscheinung der Dinge hinausgeht, um Aufschluß zu erteilen über das, wodurch jene in einem oder anderen Sinne, bedingt wäre; oder populär zu reden, über das, was hinter der Natur steckt und sie möglich macht.