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Es gibt nur einen angeborenen Irrtum, und es ist der, dass wir da sind, um glücklich zu sein.
Quelle: "Die Welt als Wille und Vorstellung" Leipzig: F. A. Brockhaus - 1819
Je heftiger der Wille, desto greller die Erscheinung seines Widerstreits; desto größer also das Leiden. Eine Welt, welche die Erscheinung eines ungleich heftigeren Willens zum Leben wäre als die gegenwärtige, würde um soviel größere Leiden aufweisen: Sie wäre also eine Hölle.
Quelle: "Die Welt als Wille und Vorstellung" Leipzig: F. A. Brockhaus - 1819
Die Pein des unerfüllten Wunsches ist klein gegen die der Reue: denn jene steht vor der stets offenen unabsehbaren Zukunft, diese vor der unwiderruflich abgeschlossenen Vergangenheit.
Quelle: "Parerga und Paralipomena" - 1851
Für sein Tun und Lassen darf man keinen anderen zum Muster nehmen.
Übrigens sind sie, vom ersten bis zum letzten Atemzuge, Geschäftsleute, die geborenen Lastträger des Lebens. Ihre Genüsse sind alle sinnlich: für andere haben sie keine Empfänglichkeit. Man soll mit ihnen in Geschäften reden, sonst nicht. Geselligkeit mit ihnen ist Degradation, recht eigentliches Sichgemeinmachen.
Quelle: "Parerga und Paralipomena" - 1851
Im Tode geht allerdings das Bewusstsein unter, hingegen keineswegs das, was bis dahin dasselbe hervorgebracht hatte.
Freunde in der Not wären selten? Im Gegenteil! Kaum hat man mit einem Freundschaft gemacht, so ist er auch schon in der Not und will Geld geliehen haben.
Quelle: "Aphorismen zur Lebensweisheit" hg. v. Alfred Alexander Fiedler, Berlin: Wegweiser Verlag - 1924
Im Allgemeinen haben die Weisen aller Zeiten immer dasselbe gesagt, und die Toren, d.h. die unermeßliche Majorität aller Zeiten, haben immer dasselbe, nämlich das Gegenteil, getan: und so wird es denn auch ferner bleiben. Darum sagt Voltaire: nous laisserons ce monde-ci aussi sot et aussi méchant que nous l’avons trouvé en y arrivant.
Quelle: "Aphorismen zur Lebensweisheit" hg. v. Alfred Alexander Fiedler, Berlin: Wegweiser Verlag - 1924
Die ersten fünfzig Jahre des Lebens sind Text, der Rest ist Kommentar.
Nach deinem Tod wirst du das sein, was du vor deiner Geburt warst.
Es ist zum Erstaunen, wie leicht und schnell Homogenität oder Heterogenität des Geistes und Gemüts zwischen Menschen sich im Gespräch kundgibt: An jeder Kleinigkeit wird sie fühlbar.
Hindernisse überwinden ist der Vollgenuß des Daseins!
Der simple, eigentliche Gelehrte sieht den denkenden und originellen Kopf an, etwa wie wir den Hasen, der erst nach seinem Tode genießbar und der Zurichtung fähig ist, auf den man aber, solange er lebt, bloß schießen muß.
Der eigentliche Fehler der Deutschen ist, dass sie, was vor ihren Füßen liegt, in den Wolken suchen.
Ein willkürliches Spielen mit den Mitteln der Kunst, ohne eigentliche Kenntnis des Zweckes, ist, in jeder, der Grundcharakter der Pfuscherei.