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Die Geschichte berichtet immer wieder von bedeutenden Männern, die Sinneslust und Liebe vorwärts trieb, schweigt aber von denen, die bloß galant waren.
Quelle: "Reflexionen und Maximen" - 1746
Es gibt gewiß sehr viel Menschen, die aus Unsicherheit oder weil sie fürchten, die Achtung ihrer Mitmenschen zu verlieren, ihre liebsten, ihre beharrlichsten und oft auch ihre besten Neigungen verbergen.
Quelle: "Betrachtungen und Maximen" - 1746
Ob man den Tod standhaft oder jammernd erleidet, hängt von der Krankheit ab, an der man stirbt.
Sind die Leidenschaften Ausdruck der Kraft oder des Unvermögens oder der Schwäche? Verrät es Größe oder Mittelmäßigkeit, frei von Leidenschaften zu sein? Oder ist alles ein Ineinander von Stärke und Schwäche, Größe und Kleinheit?
Die Maximen der Menschen verraten ihre Gesinnung.
Quelle: "Reflexionen und Maximen" - 1746
Aber die Werke bedeutender Menschen – sooft man sie auch gelesen hat, sooft sie auch nachgeahmt wurden – bewahren ungeachtet der Zeit ihren originellen Charakter, während sich die vielen mittelmäßigen Schriftsteller niemals, auch wenn sie über großes Wissen verfügen, zu ähnlicher Vollkommenheit des Entwurfs und des Ausdrucks erheben. Nur lebhafte, tiefe Einfühlung und starke, großzügige Gestaltung geben Werken den bleibenden Wert. Unter den Händen solcher genialer Schriftsteller wandelt sich der banalste Gedanke, gewinnt Größe und kann nicht mehr altern.
Quelle: "Betrachtungen und Maximen" - 1746
Will man das Niveau der Menschen heben, muß man sie im Gefühl für ihre Klugheit und Stärke bestätigen. Jene Schriftsteller, die in Reden und Werken immer wieder bedenkenlos die Schwächen der Menschen bloßlegen, erhellen weit weniger die Urteilskraft ihres Publikums, als sie seine Neigungen herabziehen.
Quelle: "Reflexionen und Maximen" - 1746
Die Vollkommenheit einer Uhr besteht nicht darin, schnell, sondern richtig zu gehen.
Solange man das Geheimnis nicht gefunden hat, wie man alle Menschen zu einem selbstständigen Urteil führen könnte, solange werden alle Entdeckungen auf dem Weg zur Wahrheit die Menschen nicht davor bewahren, falsch zu denken. Und je weiter man sie über das altbekannte, primitive Volksgut hinauslenken will, desto mehr gibt man sie dem Irrtum preis.
O wie schwer ist es, sich zum Sterben zu entschließen!
Quelle: "Reflexionen und Maximen" - 1746
Unsere Handlungen sind weder so gut noch so schlecht wie unser Wille.
Weniges wissen wir wirklich.
Quelle: "Unterdrückte Maximen. Oeuvres de Vauvenargues" Édition Nouvelle, Furne et Cie, Paris - 1857
Die Hoffnung befeuert den Weisen, aber sie narrt den Vermessenen und den Trägen, die gedankenlos auf ihren Versprechungen ausruhen.
Einzig die Wahrheit währt ewig.
Quelle: "Betrachtungen und Maximen" - 1746
Das Gefühl, nicht die Achtung eines Menschen erwerben zu können, treibt leicht dazu, ihn zu hassen.